3 Gründe, warum ich meine Bilder nicht mehr retuschiere

Früher habe ich wirklich auf jedem Posting haargenau darauf geachtet, was noch „perfekter“ sein könnte. Resultat: Das auf dem Bildern war zwar eine „schönere“ Version von mir, hatte aber mit der echten Melanie recht wenig zu tun.

Hier 3 gute Gründe, die dich zum Umdenken bringen könnten.

1. Selbstwahrnehmung

Der Verzicht auf Retusche kann helfen, dich selbst so zu akzeptieren, wie du bist. Es ist eine Art Befreiung von unrealistischen Schönheitsstandards und ein Schritt hin zu mehr Selbstbewusstsein. Du wirst dich selbst viel mehr akzeptieren können als davor. Außerdem wirst du die „Angst“ vor dem Fotos machen ablegen können. Sind meine Arme zu dick? Sehe ich komisch aus? All das wird dir immer mehr egal.

2. Authentizität

Unbearbeitete Bilder zeigen deine echte, natürliche Schönheit und Persönlichkeit. Diese Authentizität kommt oft besser bei Menschen an, da sie sich mit realistischen Darstellungen identifizieren können. Außerdem kannst du so ein Vorbild für andere sein, um sich selbst mehr zu akzeptieren. Vor allem, wenn du auf Social Media gerne aktiv bist oder aktiver wärst, lohnt es sich, dich so zu zeigen wie du bist – denn es gibt schon genug „Fake“ auf den Accounts.

3. Zeitersparnis

Retuschieren und DAS “perfekte” Foto zu posten kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Indem du auf Bildbearbeitung verzichtest, gewinnst du mehr Zeit für kreative Prozesse oder andere wichtige Aufgaben. Oder hast einfach mehr Zeit für dich selbst. Win win auf alle Fälle, denn die Zeit, die du dir mit Gedanken verschwendest, dass du nicht „schön“ genug bist, ist verlorene Zeit.

Egal wie wir es drehen und wenden: Sich selbst und den eigenen Körper zu akzeptieren, kann der erste Schritt in ein leichteres und unbeschwerteres Leben bedeuten. Ich wünsche dir das von Herzen! ❤✨

Taylor Swift in Wien: Mehr als nur eine Absage

Wut. Ja, das beschreibt es zwar irgendwie, doch dieser Begriff reicht längst nicht aus, um das zu erfassen, was in den letzten Tagen in Österreich passiert ist. Denn es geht hier nicht nur um enttäuschte Fans – die Ereignisse haben tiefgreifende und beunruhigende Auswirkungen auf zentrale gesellschaftliche Themen. Warum das so ist, fragst du dich?

Das liest du hier.

Von Safe Space zur Terror Zone

Tanzende (zum Teil sehr junge) Menschen, fröhliches Freundschaftsarmbänder-Tauschen und laut mitgesungene Texte – all das zeichnet die Community rund um Taylor Swift aus. Klar, ich mag ihre Lieder, jedoch habe ich mich viel mehr darauf gefreut, die „Girlhood“ – wie es auf Social Media gerne genannt wird – selbst mitzuerleben. Ich wollte das Gefühl verspüren, einfach in einem Safe Space zu sein, zwischen all den tollen Menschen, die genauso auf dieses Konzert hin gefiebert haben wie ich. Allein die Bilder aus München, bei den Konzerten nicht nur tausende Menschen im, sondern auch rund um das Stadion mitgefeiert haben, machten Lust auf mehr. Die Erkenntnis, dass wir das in Österreich nicht erleben dürfen, tut unglaublich weh. Doch zusätzlich wird einem schmerzlich bewusst, dass nicht nur ein Konzert abgesagt, sondern wohl einer der wichtigsten Safe Spaces für „girls, gays & theys“ genommen wurde. In einer Zeit, in der Frauenrechte und LGBTQ+ Rechte weltweit unter Druck stehen, sind Safe Spaces wichtiger denn je. Diese Orte bieten Schutz vor der immer noch allgegenwärtigen Bedrohung durch Hass, Diskriminierung und Gewalt. Das Wissen, dass es einen Ort gibt, an dem man sicher ist, gibt vielen Menschen die notwendige Sicherheit, um überhaupt öffentlich zu sein. Das Gefühl, Teil einer Bewegung zu sein, die für Gleichberechtigung, Respekt und Liebe steht, gibt Kraft und Mut, auch im eigenen Leben für diese Werte einzutreten. Das es generell viel zu wenige dieser Safe Spaces gibt, steht außer Frage. Dass diese Möglichkeit in Österreich durch Terror und Hass zerstört wurde, trifft nicht nur die Fans, sondern sendet eine tief besorgniserregende Botschaft an die Gesellschaft. Es zeigt, wie fragil unsere Fortschritte in Bezug auf Gleichberechtigung und Sicherheit wirklich sind und wie wichtig es ist, diese Räume weiterhin zu verteidigen und auszubauen.

Dankbarkeit & Sicherheit

All das soll jedoch nicht bedeuten, dass wir nicht unendlich dankbar sein sollten, dass die Konzerte abgesagt wurden. Für alle, die sich nicht erinnern können: 2017 führte ein islamistisches Selbstmordattentat auf das Ariana Grande Konzert in der Manchester Arena zu einer riesigen Katastrophe. Kurz nach dem Ende des Konzerts kam es im Foyer der Arena zu einer Explosion, 23 Menschen starben, 116 wurden zum Teil schwer verletzt. Ich kann und will es mir nicht ausmalen, was in Wien passieren hätte können, wenn die Sicherheitsmaßnahmen nicht so konsequent eingehalten worden wären und die Konzerte stattgefunden hätten. Aus einer sehr egoistischen Sicht gesehen: Wäre ich noch am Leben? Wären meine Liebsten, mit denen ich nur auf dem Konzert feiern wollte, noch am Leben? Würde ich lebenslang mit den Folgen eines Traumas kämpfen, ohne jemals wieder zurück zur Normalität finden zu können? Es ist sehr beruhigend zu wissen, dass die klare Botschaft dahinter ist: Die Sicherheit der Menschen steht an erster Stelle, und wir dürfen sie nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Zum Glück wurde diesmal VOR der Katastrophe gehandelt, nicht danach. Hier wurde definitiv alles richtig gemacht.

Wie geht es weiter?

Aktuell tut es sehr weh, diverse Kommentarspalten zu lesen, da sie nur so von rechtspopulistischer Scheiße überfüllt sind. Ich befürchte auch, dass das Ereignis eine maßgebliche Beeinflussung auf die politische Entwicklung der nächsten Wochen in Österreich hat – schließlich stehen die Wahlen an. Vielleicht übertreibe ich, aber die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass genau diese bevölkerungsnahen Events maßgeblich dazu beitragen, wie entschieden wird. Vergessen werden dann gerne nur die, die absolut nichts für solche (geplanten) Taten können.

Die, die ein Zuhause in Österreich gefunden und es schon tagtäglich schwer genug mit Marginalisierung und Rassismus haben. Die, die einfach nur versuchen ein besseres Leben im einen Land zu haben, dass manchmal nur so von Hass strotzt. Wenn Menschen das Gefühl haben, unerwünscht zu sein und ständig unter Generalverdacht zu stehen, wird es immer schwieriger, ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Vertrauens aufzubauen. Anstatt sich von Hass und Angst leiten zu lassen, sollten Brücken gebaut und Verständnis füreinander gefördert werden. Nur so kann eine friedliche und gerechte Gesellschaft entstehen, in der alle Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft – sicher und respektiert leben können.

Das Telefon funktioniert auf beiden Seiten, …

…sagst du mir, als du beginnst dein Leben zu leben und ich dann halt meines.

„Bin viel unterwegs gewesen“, antwortest du knapp, während ich deine Bilder durchschaue, die mir zeigen, was ich verpasst habe.

Dein Lachen klingt durch die Nachrichten,
doch ich sehe nur die glänzende Oberfläche eines kalten Bildschirms.

„Das Telefon funktioniert auf beiden Seiten“, höre ich noch, wenn ich nachts langsam einschlafe,
denn deine Worte hallen in meinem Kopf wider, als wäre das Echo alles, was mir bleibt.

Du bist erreichbar und doch nicht zu erreichen, egal, wie gut der Empfang ist.

Ich starre das leere Dispplay meines Handys an, voller Signalstärke,
doch keine Nachricht von dir und es fühlt sich so an als wärst du in einer anderen Welt.

Die Verbindung scheint da zu sein, doch wir sind es nicht mehr,
die Entfernung zwischen uns wächst mit jedem Klingeln, das keines war.

„Das Telefon funktioniert auf beiden Seiten“, denkst du dir, wenn dir eine Stimme mal sagen wird,
dass meine Nummer nicht mehr existiert.

Für Mama

Vor einem Jahr hast du mich so fest gehalten,
so fest, als müsste dies mein
restliches Leben lang reichen.

Würd‘ dich so gern wiedersehen,
Dir von allem hier erzählen.
So viel passiert, echt verrückt.
Hoffe, du hast’s alles mitgekriegt.

Deine Liebe, immer da,
In jedem Lachen, immer nah.
Vermissen bleibt, tief im Herz,
Doch wir sehen uns, trotz dem Schmerz.

In Gedanken, nah bei dir,
Mama, du bleibst immer hier.

Zwischen Pink Tax und Rasurbrand

Letzte Woche musste ich mir einen neuen Rasierer kaufen, obwohl ich es hasse, so viel Zeit mit dem Thema Rasieren verbringen zu „müssen“. Dabei könnte ich zum Waxing gehen oder mich lasern lassen: Will ich aber nicht. Was die Pink Tax mit dem Thema zu tun hat?

Das liest du heute hier.

Warum rasieren wir uns eigentlich?

Der Trend der Rasur kommt aus den USA: Dort rasierten sich Frauen um das Jahr 1910 zuerst die Achseln, als die Röcke kürzer wurden, dann auch die Beine. Es sollte femininer wirken, um so den Männern besser zu gefallen. Das schwappte dann nach Europa und in den westlichen Ländern gilt bis heute: haarfrei = gepflegt. Mehr zum Thema kannst du im Artikel von Pinkstinks hier nachlesen. Ich persönlich hasse es, mich zu rasieren. Es kostet SO VIEL Zeit. Und dennoch rasiere ich mich so oft es geht. Aber nicht nur die Achseln und Beine, sondern auch den Intimbereich, die Arme und mittlerweile sogar Teile des Gesichts. Ich fühle mich so einfach besser, aber ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob das daran liegt, weil ich mich dann wirklich besser fühle ODER weil ich es schon so lange mache, dass es für mich nach all den Jahren Normalität wurde.

Wirtschaftliche Vorteile und die Pink Tax

Wie schon vorhin erzählt: Mein Rasierer wurde kaputt und ich brauchte dringend einen neuen. Als ich mir dann einen neuen Rasierer im Supermarkt kaufen wollte, griff ich einfach zum erstbesten, der gerade verfügbar war. Beim nächsten Mal einkaufen hatte ich dann etwas mehr Zeit und mir die Preise genauer angeschaut. Ich finde, am besten lässt sich die Pink Tax mit Rasierprodukten erklären. Für alle, die den Begriff noch nie gehört haben: Unter Pink Tax versteht man, dass die quasi gleichen Produkte in anderer Aufmachung für Frauen und Männer unterschiedlich teuer verkauft werden. Überraschung, für Frauen natürlich um einiges teurer. Bei den Rasierern, die ich verglichen habe, konnten da schon gut und gerne 5 Euro Unterschied sein – gleiche Marke, ähnliche Klingeln, nur eben andere Aufmachung. Nicht falsch verstehen, der Rasierer, den ich mir gekauft habe, ist gut und erfüllt seinen Zweck. Aber ein ähnlicher Rasierer in „Männer-Packaging“ hätte es genauso getan. Und da sind wir schon beim springenden Punkt: Es lässt sich einfach richtig gut Geld machen, wenn Frauen ihre Körperbehaarung als „lästig“ empfinden. So einfach ist das.

Rasieren, waxen oder lasern

Es gibt unglaublich viele Arten, die unerwünschte Körperbehaarung loszuwerden. Ich rasiere meinen Körper schon seit mindestens 15 Jahren und habe in der Zeit auch andere Methoden ausprobiert: Waxen, Haarentfernungscremes oder Haarentfernungs-Pads. So wirklich darüber nachgedacht, wieso ich das eigentlich tue, habe ich aber noch nie. Grundsätzlich war es damals mit meinen 13 Jahren total im Trend, aalglatte Haut zu haben. Wehe, du hattest Stoppeln oder dunkle Haare auf den Armen! Das ist mittlerweile zum Glück etwas anders und Körperbehaarung bei Frauen wird nicht mehr so verteufelt. Dafür gibt es immer mehr neue Methoden, die nicht uns längere „haarfreie“ Zeit verschaffen. Lasern ist aktuell total im Trend, aber so teuer und ebenso zeitaufwendig, dass sich die Frage stellt, ob frau so wirklich „spart“. Trotzdem – und das muss ich auf reflektierter Basis zugeben – denke ich mir, wenn ich eine Frau sehe, die sich zum Beispiel die Beine nicht rasiert: Wow, wie mutig ist das bitte?

Körperbehaarung ist nicht „mutig“

Dass mein erster Gedanke eigentlich totaler Bullshit ist, weiß ich natürlich selbst. Körperbehaarung zu haben, ist einfach in Ordnung. Niemand muss seinen Körper so verändern, damit dieser in gesellschaftliche Erwartungen passt. Und viel wichtiger: Alles, was eine Person nicht innerhalb von einer Minute an ihrem Körper ändern kann (wie zum Beispiel etwas zwischen den Zähnen, eine kleine Wunde, die wieder aufreißt und blutet oder verschmierte Mascara), geht niemanden was an und hat auch niemand zu kommentieren. Vielleicht lässt es sich so am besten zusammenfassen: Ob haarfrei, Stoppeln oder natürliche Behaarung – es ist dann okay, wenn du dich wohlfühlst. Es macht dich nicht zu einem besseren Menschen, wenn du aus feministischen Gründen deine Beine nicht rasiert und dich dabei nicht wohlfühlst. Ebenso macht es dich nicht zu einen schlechten Menschen, wenn du Stoppeln hast oder dich lasern lässt. Tu genau das, was dir gut tut – aber reflektiere davor, ob es dir gut tut, weil du es so willst oder weil du glaubst, dass andere es von dir verlangen.

Bis bald und alles Liebe,
deine Melanie ❤

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28 Dinge, die ich vor meinem 28. Geburtstag gelernt habe

Kurz vor meinem 28er melde ich mich wieder und ja, mich gibt es wirklich noch! Wahnsinn, dass mein letzter Blog-Post einfach schon bald über drei Jahre her ist. Wir machen aber einfach so weiter als wäre nie etwas passiert. 😉

Hier liest du 28 Learnings, die mir die Augen geöffnet haben und dir auch helfen könnten.

1. Du musst es nicht allen recht machen.

Impliziert auch, dass du es niemals allen recht machen kannst. Der einzigen Person, der deine Entscheidung gefallen muss, bist du selber – dich hast du nämlich dein Leben lang, der Rest ist nur eine Wegbegleitung.

2. Nichts ist für immer!

Einerseits ist diese Erkenntnis wahnsinnig verängstigend, denn ja, die Zeit mit deinen Liebsten und deine eigene Gesundheit wird enden. Andererseits ist der Gedanke super befreiend, denn NICHTS ist für immer. Weder die schwierige Zeit, noch der beschissene Job.

3. Nimm dir Zeit.

Nimm dir Zeit, um dich zu freuen. Nimm dir Zeit, um zu leben. Nimm dir Zeit, um ein Eis essen zu gehen. Und nimm dir vor allem Zeit, wenn du krank bist und dich ausruhen musst.

4. Bestrafe deinen Körper nicht.

Es macht absolut keinen Sinn, den eigenen Körper zu „bestrafen“. Hungern, weil wir uns im Spiegel nicht gefallen? Uns durch den Tag kämpfen, obwohl wir krank sind? Darauf wirst du zurückblicken und dich nur fragen, wie du das zulassen konntest. Dein Körper leistet täglich so viel, ein Minimum an Dankbarkeit wäre angebracht.

5. Lass dir deine eigenen Grenzen nicht von anderen verschieben.

Du fühlst dich unwohl? Eigentlich möchtest du etwas gar nicht tun, aber andere wollen dich dazu überreden? Don’t do it. Deine Grenzen sind deine Grenzen. Bleibe ihnen treu!

6. Sprich alles aus.

Es ist schwer, ich weiß. Aber alles Unausgesprochene tut nur dir selbst weh. Dinge auszusprechen, muss nicht zwanghaft bedeuten, es auf eine unfreundliche Weise zu tun. Diplomatie gewinnt, aber bleib bei deinem Standpunkt. Ich kämpfe selbst noch oft damit, immer alles super ehrlich auszusprechen, vor allem dann, wenn es jemand anderen verletzten könnte. Wir lernen es gemeinsam!

7. Hol dir Hilfe.

Egal, ob es sich um eine Lampe handelt, die du nicht selbst montieren kannst oder um deine Mental Health, die dich lahm legt. Sich Hilfe zu holen, zeugt von unglaublicher Stärke. Du ersparst dir so viel Zeit, die mit unnötigen Sorgen und Gedanken.

8. Iss dreimal am Tag …

… und auch gerne öfter! Aber halte die Mahlzeiten ein und iss dann das, was DIR schmeckt. Nichts tut deinem Körper so gut wie regelmäßige Mahlzeiten.

9. Wenn du jemanden liebst, sage es der Person so oft es geht.

Das Leben ist oft nicht fair. Nutze die Chance und sage deinen Liebsten so oft es geht, wie gern du sie hast. Du verlierst nicht dabei, glaub mir. Manchmal kann es, nachdem etwas endet, sehr heilsam sein zu wissen, dass die Person es wusste, wie gern du sie hast.

10. Der einzige Trost einer schweren Zeit ist die Tatsache, dass du danach nur stärker bist.

Es gibt Ereignisse, für die gibt es keine Worte. Die sind einfach nur beschissen und jedes positive Wort darüber hilft genau gar nichts. Im Nachhinein wirst du aber erkennen, dass auch diese Zeit unglaublich wichtig für dich war.

11. Kümmere dich um deine Haut!

Banal, aber wenn du dir was Gutes tun willst, schütze deine Haut so gut es geht. Sie ist dein größtes Organ und der Spiegel zur Seele. Pflege sie von innen und außen – vor allem vor der Sonne. Täglich Lichtschutzfaktor ist Pflicht!

12. Dein Körper ist ein Gebrauchsgegenstand.

Lass mich das erklären: Dein Körper ist dafür da, um zu leben, zu atmen und dich gut durch den Tag zu bringen. Wie er dabei aussieht, ist grundsätzlich egal, er muss nur seinen Zweck erfüllen. Dein Körper ist also wie ein guter Tisch, der jahrzehntelang genutzt wird, sich verändern und ein paar Kratzer haben darf und eben seinen Zweck erfüllen muss. Behandle ihn so als hättest du ihn gerne länger – natürlich darfst du deinen „Tisch“ dekorieren wie du möchtest, dafür ist er doch da! 😉

13. Das Universum flüstert bevor es schreit.

Oder dein Bauchgefühl. Nenne es, wie du möchtest, doch es gibt die kleinen, feinen Anzeichen, die dich vor etwas warnen. Oft wollen wir sie nicht wahrhaben, manchmal schützen sie uns mehr als wir glauben. Am besten hören wir immer darauf. Mein „Gefühl“ lag noch nie falsch.

14. Trenne dich…

… von Personen, schlechten Angewohnheiten und unangenehmen Situationen. Die Feststellung, dass ich absolut NICHTS tun muss, hat mein Leben erleichtert. Es klingt viel zu einfach, aber heruntergebrochen ist es auch genau das: einfach. Eine Trennung tut viel weniger weh auf Dauer als in einer Situation zu verharren, die dich nicht glücklich macht.

15. Sei (fast) immer ehrlich

Ehrlich zu sein, bedeutet nicht, jemanden empathielos die eigene Meinung ins Gesicht zu klatschen. Ehrlich zu sein bedeutet, die eigenen Gefühle und Gedanken so in Worte zu packen, dass es der andere verstehen kann und es dir so besser geht. Ich weiß, wie schwer es ist, schonungslos ehrlich zu sein und immer geht nicht, doch es ist eine gute Aufgabe für sich selbst.

16. Du bist GENAU JETZT hot

Nicht erst dann, wenn du 5 Kilo weniger hast. Oder wenn du beim Frisör warst. Oder, oder, oder. Am schlimmsten ist es, Fotos von früher zu sehen, zu merken, wie gut man aussah, aber auch zu realisieren, dass man zu diesem Zeitpunkt nicht happy war mit sich selbst. Verschwende deine Zeit nicht.

17. Gefühle sind wichtig und richtig

Lange habe ich versucht, Gefühle zu unterdrücken. Mehr als richtig unangenehme, körperliche Auswirkungen und ein verzerrtes Bild davon, was jetzt in Ordnung ist oder nicht, ist mir davon nicht geblieben. Lass deine Gefühle zu und keine Sorge, du bist nie „too much“. Nicht für die richtigen Menschen und das richtige Umfeld!

18. Mache das, was dir Spaß macht

Am schlimmsten ist es wohl, Zeit mit Dingen zu verschwenden, die keinen Spaß machen. Es ist schon klar, dass nicht alles der vollsten Lebenserfüllung dient. Aber ganz viele Dinge tun wir nur nicht, weil wir Angst vor der Meinung anderer haben. Die Meinung anderer bist aber nicht du. Punkt.

19. Stell dich deinen Süchten

Beschäftige dich damit, was in dir ein Suchtverhalten auslöst. Scrollst du täglich mehrere Stunden durch Social Media und kannst nicht aufhören? Fühlst du dich im Grunde nicht eigentlich einsam und kompensierst es so? Du isst den ganzen Tag nichts, weil dir das ein gutes Gefühl gibt? Kann es sein, dass du so deine Gefühle unterdrückst? Gehe auf Ursachenforschung und nicht auf Symptombekämpfung.

20. Du kannst dir deine Familie aussuchen

Die Erkenntnis, dass Menschen, mit denen du blutverwandt bist, nicht immer das Beste für dich wollen, tut weh. Es tut noch mehr weh, wenn die besagte „Familie“ mehr Last als Freude bedeutet. Deshalb: Wir können uns unsere Familie aussuchen. Das Sprichwort „Blut ist dicker als Wasser“ wurde übrigens komplett falsch interpretiert. Glaubst du nicht? Kannst du gerne hier nachlesen.

21. Was soll schon passieren?

Ganz ehrlich: Was soll passieren? Die meisten Entscheidungen werden aus Angst vor Abweisung, Meinungen von anderen oder ähnlichem gefällt. Muss nicht sein. Wenn das Schlimmste, was dir passieren kann, eine kleine Lektion ist, dann ist deine Bauchgefühlentscheidung der richtige Weg.

22. Mach es jetzt!

DU WIRST NIEMALS MEHR SO JUNG SEIN WIE JETZT! Ich mache es dann, wenn ich… (füge beliebige Phrase ein). Mach es jetzt. Du bist kein Profi? Egal, musst du auch nicht sein.

23. Nicht alle „Freund:innen“ wollen das Beste für dich

Und das ist in Ordnung. Weil das sind nicht deine Freund:innen, sondern Bekannte sind. Die müssen nicht das Beste für dich wollen. Eins sei dir gesagt: Taten sprechen lauter als Worte.

24. Du bist nicht deine Vergangenheit

Oft habe ich das Gefühl, die Person, die ich vor 3 Jahren war, hat nichts mehr mit der Person zu tun, die ich heute bin. Wir entwickeln uns einfach weiter und wenn Menschen dich „von früher“ kennen, kennen sie dich eigentlich gar nicht.

25. Feiere so viel es geht!

Geburtstage, Sponsionsfeiern und Co., die mich selbst betrafen, waren mir nie wirklich wichtig. Wieso eigentlich? Ich glaube, ich war immer der Meinung, dass es „nichts besonderes ist“. Was totaler Blödsinn ist, denn wieso sollte ich meine eigenen Erfolge, Lebensjahre oder Meilensteine nicht besonders gerne feiern wollen? Es gibt keinen Grund, nicht zu feiern.

26. Du bist nichts Besseres.

Die Leute am Weg „nach oben“ wirst du dann garantiert treffen, wenn du wieder ganz unten bist. Es kostet nichts, nett zu sein. Es kostet nichts, jemanden zu grüßen oder Danke zu sagen. Du bist nichts besseres, beim Scheißen sehen wir alle gleich aus. 😉

27. Freue dich für die Erfolge der anderen.

Anstatt Neid zu empfinden, freue dich für andere mit. Das Grass ist nicht grüner auf der anderen Seite, nur weil es oft so aussieht. Jede:r hat ein Päckchen zu tragen und wie schwer das ist, weiß man nie. Also freue dich für andere mit, umso größer kann deine Freude für dich selbst werden.

28. Pass auf, was du dir wünscht – es könnte passieren!

Gesetz der Anziehung, Kraft der Gedanken, blablabla. Ich habe es (zum Glück) schon öfter erleben dürfen, dass viele Dinge, dich ich mir gewünscht oder die ich mir gedacht habe, wirklich eingetroffen sind. Leider kann das schnell auch in eine ganz negative Richtung ausarten. Wähle weise, was du dir wünscht!

Hoffentlich konnte dir der ein oder andere Punkt – so wie mir – einen Denkanstoß geben!
Bis bald und alles Liebe,
deine Melanie 💕

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Femizide – der letzte Weg der Macht

Der Femizid ist die Endstation einer jahrelangen Tortur. Davor haben wir weggeschaut, vielen Frauen nicht geglaubt. Es ist die grausame Beendigung all jenem, wo es noch Hoffnung gab. Viele haben um Hilfe gebeten. Viele haben ihrer Angst kundgetan. Jetzt sind sie tot und ein gefundenes Fressen für die heimischen Boulevardmedien.

Klicks, Klicks, Klicks – die lassen sich am besten mit den verpixelten Fotos der Mordopfer generieren. Oder mit der Herkunft des Täters, vorausgesetzt, dessen Staatsbürgerschaft hat kein österreichisches Siegel. All dem gemein ist aber, dass das einst durch die Frauenbewegung geprägte und auch im wissenschaftlichen Kontext genutzte Wort „Femizid“ keine Definitionserklärung mehr benötigt. Österreicher*innen wissen was Sache ist – schließlich wird mittlerweile fast täglich darüber berichtet. 17 Femizide in Österreich laut Medienberichten allein bis dato im Jahr 2021. O Österreich, du Land der Frauenmörder!

Die Bezeichnung steht für mehr als einen Mord. Sie beschreibt ein verheerendes gesellschaftliches Problem, welches nichts mit den Individuen, sondern allgemein mit den patriarchalen Strukturen einer Gesellschaft zu tun hat. Wieso ist Österreich heuer trauriger Spitzenreiter? Liegt es an der Corona-Pandemie und der durch Lockdowns verminderten Flucht- und Ausweichmöglichkeit? Die letze Frage ist bewusst provokant gewählt. Dass der Mann nicht gewalttätig werden darf, wird selten so betont wie die Handlungen der Frauen. Hat SIE sich wohl gewehrt? Hat SIE etwas dagegen getan? Ist SIE gegangen? Wenn nicht, ist ER auch nicht der Hauptverantwortliche.

Sieht man sich die Zahlen an, ist die Entwicklung erschreckend: Im Jahr 2015 waren es insgesamt 17 Frauenmorde. Im Jahr 2018 der traurige Höchststand von 41 getöteten Mädchen und Frauen (Quelle: Autonome Österreichische Frauenhäuser – aoef.at). Die Täter (in diesem Fall kein Gendern notwendig) stehen immer in einem Verhältnis zu den ermordeten Frauen, und sind (Ex-)Partner, Bekannte oder Familienmitglieder. Wer es herunterbrechen möchte: Monatlich werden im Schnitt mittlerweile 3 Frauen in Österreich getötet. Das Problem sitzt also tiefer als wir glauben möchten.

Der Kern des Problems

Es ist gar nicht so lange her, dass der Rechtsstaat Österreich eine Vergewaltigung in der Ehe noch nicht als Strafdelikt (Sexualstrafrechtsreform 1989) ansah. Die Frau musste ihren „ehelichen Pflichten“ nachkommen – Befriedigung war eine davon. Arbeiten zu gehen, ohne die schriftliche Einwilligung des/eines Mannes, war undenkbar und Wegweisungen, das Betretungsverbot und die einstweilige Verfügung als Schutzmaßnahmen sind zwar gesetzlich verankert, werden jedoch meist zu spät ausgesprochen – und dauern viel zu kurz an.

Gewaltschutzeinrichtungen schlagen Alarm aufgrund der aktuellen Situation und fordern unter anderen mehr Geld für Präventionsmaßnahmen. Die Opferschutzeinrichtungen vermissen die geforderte Erhöhung der Mittel für Gewaltschutz. Sie hatten 228 Millionen Euro im Jahr für eine Ausweitung und längerfristige Absicherung ihrer Arbeit und zusätzlich rund 3.000 neue Arbeitsstellen im Opferschutz gefordert. Die Politik stellt sich taub – stempelt das Problem als „kulturell bedingte Gewalt“ ab und will hierfür Studien zur Ursachenforschung betreiben (Stand Mai 2021). Dass das Problem komplexer ist und sich nicht mit einer breit aufgestellten Studie vermindern lässt, wird hierbei ignoriert.

Patriarchale Strukturen mit Folgen

Berichte aus Schweden zeigen, dass auch trotz hoher Prioritätsordnung von Gleichberechtigungsbestrebungen die Zahlen von Gewalt und Morden an Frauen trotzdem hoch bleiben. Das „Nordische Paradox“, die Bezeichnung dieses Phänomens in der Wissenschaft, lässt sich vermutlich auf den Bruch der traditionellen Geschlechternormen zurückführen. Frauen verdienen mehr, sind unabhängiger und nicht an den Mann gebunden. Für die Männer hat diese Tatsache in einer patriarchalen Gesellschaft zur Folge, dass der „eigene Wert“ verloren geht – der „Wert des starken Mannes“. Viele reagieren mit Angstzuständen und Depressionen. Anderen nutzen Gewalt als Ventil um den Frust abzulassen.

Zusammengefasst darf nicht nur eine Forderung für mehr Geld bezüglich Opferschutz im Raum stehen, sondern es müssen Präventionsmaßnahmen auch wirklich umgesetzt werden können. Beginnend in Kindergärten und Schulen müssen die Kleinsten sensibilisiert werden und sich die Sensibilisierung auf das Thema über Generationen erstrecken. Es ist kein Problem, dass sich von heute auf morgen aus der Gesellschaft wegrationalisieren lässt. Es ist auch kein Problem, welches eine bestimmte Community, Glaubensgruppen oder Schichten betrifft- allein der Fall von Sigrid Maurer zeigt auf, dass es jede*n treffen kann, egal welchen Status man in einer Gesellschaft hat.
Das Kernproblem der Femizide ist tiefsitzend und mit unser allen Werten und Traditionen verknüpft. Es wird Jahre dauern, bis sich etwas in eine positive Entwicklung lenken wird. Der Kampf lohnt sich aber – für jedes Geschlecht!

Hilfe für Gewaltbetroffene gibt es hier:

Frauenhelpline (Mo–So, 0–24 Uhr, kostenlos): 0800 / 222 555

Männerberatung (Mo–Fr, Ortstarif): 0720 / 70 44 00

Männernotruf (Mo–So, 0–24 Uhr, kostenlos): 0800 / 246 247

Der böse, böse Mann

Ungewollte Schwangerschaften und deren Abbrüche sind auch leider noch traurige Realität und heißer Diskussionsstoff im Jahre 2018. Wie es trotz moderner Verhütungsmethoden dazu kommen mag (und im Grunde wissen wir doch alle, wie es dazu kommt), im Großen und Ganzen ist doch immer die Frau an dieser „misslichen Lage“ schuld. Und wer ein Kind eine “ missliche Lage“ nennt, sollte sich meiner Meinung nach sowieso besser nicht fortpflanzen. Aber das nur am Rande.

Wie ich auf das Thema komme? Ein Artikel des Online-Magazins WIENERIN mit dem tollen Titel „Warum Männer schuld an ungewollten Schwangerschaften sind“ hat mir heute schon das ein oder andere graue Haar eingebracht. Darin gefeiert wird der Tweet der Bloggerin Gabrielle Blair (@designmom), der eben nicht nur in dem sogenannten Artikel angepriesen wurde, sondern auch auf Twitter ziemlich durch die Decke ging. Die Screenshots des Tweets will ich euch hier nicht vorenthalten, jedoch lege ich es euch ans Herz, das Ganze besser über die Verlinkung zu Twitter zu lesen (©Gabrielle Blair/Twitter):

In einigen Punkten stimme ich Frau Blair vollkommen zu. Sexuelle Misshandlung bis hin zur Vergewaltigung oder gar „Stealthing“, also das heimliche Entfernen des Kondoms vom Mann während des Aktes, sind nicht okay, dürfen es nie sein und müssen bestraft werden. Dass Verhütung in Sachen Schwangerschaftsvermeidung ebenfalls noch „Frauensache“ ist, stimmt auch zum Teil. Nur habe ich mittlerweile als Frau schon längst die Option, auf Hormone zu verzichten und MUSS keineswegs mehr der Pille vertrauen. Unangenehme Nebenwirkungen kann man somit auch bestmöglich vermeiden. Der weibliche Zyklus gehört aber nun einmal zur Frau. Außerdem würde ich eher behaupten, dass jegliche Verhütungsmittel eine Bereicherung und nicht unbedingt ein Nachteil für die weibliche Bevölkerung darstellen. Die Preisfrage dahinter könnte natürlich zum Streitpunkt werden, sollte man aber nicht für etwas Sinnvolles gerne sein Geld ausgeben? Und wenn man einen fixen Partner hat, die Kosten nicht sogar eventuell teilen? Alles eine Frage der Kommunikation. Das Problem liegt eher in der schlechten Aufklärung, die auch in den westlichen Ländern immer noch Alltag ist und meiner Meinung nach ein Grundproblem der Gesellschaft darstellt. Auch wenn „Sex sells“ präsenter denn je ist, wirklich realistisch darüber reden möchte aber (fast) niemand.

Womit ich auch schon zum ersten Punkt des Tweets komme, den ich so rein gar nicht verstehe. „Frauen sind nur zwei Tage pro Monat fruchtbar, Männer 365 Tage im Jahr“, führt Frau Blair aus. UM HIMMELS WILLEN! Natürlich ohne wissenschaftliche Belege, würde ich behaupten, wenn nur an diesen beiden Tagen eine Schwangerschaft möglich wäre, wäre die Menschheit auf der Erde schon um einiges geringer vertreten. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Eine Schwangerschaft ist nämlich REIN theoretisch jeden Tag, also ebenfalls 365 Tage im Jahr, MÖGLICH. Ich spreche von möglich, nicht von garantiert! Dass es nun fruchtbarere Tage gibt, und an anderen Tagen die Wahrscheinlichkeit sinkt, ist vollkommen richtig. Aber bitte, liebe (junge) Leser*innen, glaubt nicht alles, was ihr in den Sozialen Medien an Informationen erhascht!

Noch mehr als diese Halbwahrheit schockiert mich folgende Aussage: „Und Männer sind zu 100% schuld an ungewollten Schwangerschaften.“ Ähm, vielleicht habe ich was verpasst, aber ich glaube, für ein Kind braucht man rein biologisch gesehen immer noch Mann UND Frau? Keinen Storch, den der Mann per SMS bestellt. Die altbekannte Opferrolle in die Frau Blair die Frauenwelt drängen möchte, verstehe ich bis heute nicht. Als mündige Frau kann ich mir, natürlich leider nicht in jeder Kultur, aber definitiv in „unserer“ Gesellschaft, den/die Sexualpartner*in aussuchen. Und eben auch selbst bestimmen, wie ich mit dieser Person verhüte. „Männliche Lust habe Priorität gegenüber weiblicher Gesundheit“, so Blair. Ja natürlich hat sie das, wenn man sich als Frau selbst hinten anstellt. So hat aber auch die eigene Gesundheit Priorität, wenn man diese zu einer macht. Und jetzt Klartext: Will man als Frau mit einem Mann überhaupt schlafen, der zu keinem Kompromiss bereit ist und nur seine eigenen Vorteile sieht? Man sollte eher dieses Denken jungen Mädchen beibringen. Womit ich aber mit Frau Blair übereinstimme: Ja, auch Männer müssen Verantwortung tragen und wissen, was sie tun. Nicht nur Frauen.

In meinen Augen werfen solche Aussagen den Feminismus immer wieder um Jahre zurück. Seien wir uns ehrlich: Auch eine Frau hat eine gewisse Machtausübung gegenüber Männer in Bezug auf ungewollte Schwangerschaften. Es gehören alle Parteien dazu, hört auf mit der verdammten Opferrolle.

Ja, es ist immer noch furchtbar, wie rückständig die westliche Gesellschaft in Sachen Sexualität ist. Und ja, umso furchtbarer ist sexuelle Gewalt, Missbrauch und die Tatsache, das Frauen* noch immer marginalisiert werden. Umso wichtiger ist es, Mädchen und junge Frauen zu stärken, um für sich selbst einzustehen und die Gesellschaft zu sensibilisieren. Nur so kann die Zukunft feministischer aussehen als sie aktuell scheint!

Bis hoffentlich bald,

Melanie

Was von den „Likes“ bleibt

Irgendwie ist es gruselig! Die erste Generation, die mit Facebook und Co. aufwächst, ist auch die Erste, die „virtuelle“ Spuren hinterlässt. Was früher Tagebücher und Liebesbriefe waren, sind heute Messages, Likes und Postings. Eines ist klar: Was das Internet einmal hat, ist für immer gespeichert.

Diese Daten sagen viel über einen Menschen aus, und können so für Hinterbliebene einen Trost, aber auch manchmal eine Erklärung liefern. Wie im Falle eines 15-jährigen Mädchens aus Berlin, das 2012  vor eine U-Bahn gestürzt ist. Die Eltern der jungen Frau kämpften fast sechs Jahre darum, Einsicht in die privaten Nachrichten der verstorbenen Tochter zu bekommen – mit Erfolg. Heute entschied der Bundesgerichtshof in Karlsruhe in letzter Instanz, dass auch digitale Inhalte wie Tagebücher oder Briefe behandelt werden sollten, denn diese gehen nach dem Tod einer Person auch an die direkten Erben. Die Eltern des Mädchens  haben nun endlich eine Art Gewissheit. Denn  Suizid wurde bis heute von der Familie des Mädchens nicht ausgeschlossen.

Die eigentliche Schwierigkeit in diesem Fall ergab sich aus den Datenschutz-Verordnungen von Facebook. Grundsätzlich kann man Konten von Personen durch ein paar Mausklicks in den „Gedenkzustand“ bringen. Somit kann man das Profil von Verstorbenen immer besuchen, jedoch kann niemand mehr eine Änderung daran vornehmen. Wer das im Fall der 15-Jährigen veranlasst hat, ist ebenso unklar. Facebook schweigt auch hier aus Datenschutz-Gründen. Weiteres ist Facebook um den Datenschutz der Freunde des Mädchens besorgt: Denn der Schutz der Dritten sollte in diesem Fall garantiert sein. Wie dieses Meldeformular aussieht, habe ich euch im folgenden Screenshot illustriert:

Facebook
Quelle: Facebook

Wem überlasse ich mein Facebook-Profil?

Damit man schon im Vorhinein das Entscheidungsrecht darüber hat, wer nach dem Tod die privaten Daten auf Facebook sehen und bearbeiten darf, hat der Social-Media-Riese ein extra eingerichtetes Feature. Wieso man hierfür 18 Jahre alt sein muss, erschließt sich mir leider nicht ganz:

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Quelle: Facebook

Hier kann man seinen „Nachlasskontakt“ bestimmen, der im Todesfall das Profil verwalten kann. Wenn man auf ein Facebook-Profil nach dem Tod lieber verzichten würde, kann man auch eine Löschung veranlassen. Beides ist unter Einstellungen im Bereich „Konto verwalten“ zu finden. Wie das Ganze aussieht, seht ihr hier:

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Quelle: Facebook

 

Wie es auch sei und ob man sich für eine der Möglichkeiten schon im Vorhinein entscheidet, es ist doch immer am Wichtigsten,  während Lebzeiten darauf zu achten, was man veröffentlicht und was nicht. Und zum Thema Datenschutz: Ach Facebook, seit wann ist euch DER denn eigentlich SO wichtig? 😉

Bis bald,

Melanie

Brauchen wir ein Drittes Geschlecht?

Der Verfassungsgerichtshof gab letzten Freitag bekannt, dass neben „männlich“ und „weiblich“ eine weitere Geschlechtseintragung in amtlichen Dokumenten möglich sein muss. Das Ganze ins Rollen brachte Alex Jürgen*, eine intersexuelle Person, die sich diskriminiert fühlte, da es ihr nicht gestattet worden war, ihren Geschlechtseintrag im Zentralen Personenstandsregister auf „inter“ oder eine ähnliche Formulierung ändern zu lassen.

Traurig einerseits, dass der Verfassungsgerichtshof erst auf Druck das Personenstandsgesetz amtswegig geprüft hat. Erfreulich natürlich andererseits, dass endlich darüber geredet wird und etwas passiert. Denn laut einer EU-weiten Statistik sind 1,79 Prozent der Bevölkerung intergeschlechtlich. Umgerechnet sind das dann mehr als 9 Millionen Menschen in der EU, die seit Jahren kein offizielles, amtliches Recht auf Intersexualität haben – und das im 21. Jahrhundert.

Außerdem könnten in Zukunft mit dieser Möglichkeit vielen Kindern eine Menge Leid erspart werden. Geschlechtsanpassungen sind, vor allem im Baby- und Kindesalter, gang und gäbe. Schließlich muss das Kind „Geschlechtskonform“ erzogen werden. Einen offiziellen Buben in Mädchenkleider zu stecken, da sich das Kind doch in eine andere Richtung entwickelt, erscheint doch als unmöglich für Eltern. Ich hoffe, man versteht die Ironie.

Jedenfalls ist der Mensch ein komplexes Wesen und das körperliche Geschlecht muss nicht immer mit dem „geistigen Geschlecht“ übereinstimmen. Im englischen Sprachgebrauch lässt sich das leichter in „Sex“ (biologisches Geschlecht) und „Gender“ (kulturelles Geschlecht) unterteilen. Die Möglichkeit nun, offiziell intersexuell sein zu können, könnte also vielen Menschen in Zukunft vieles erleichtern. Oder eben auch erschweren…

Braucht man überhaupt Geschlechter?

Muss man sich „abstempeln“ lassen? Welcher Nutzen hat die Menschheit von einem „M“, „F“ oder nun bald auch „X“ in offiziellen Dokumenten? Dass das Ganze im medizinischen und deshalb biologischen Sinne wichtig werden kann, ist mir bewusst. Jedoch ist jede*r Patient*in individuell und ein*e Mediziner*in muss sich auf die jeweiligen Umstände so oder so einstellen. Also nochmal: Worin steckt der Sinn hinter dieser Klassifizierung? Ob nun jemand männlich, weiblich oder einfach inter ist, ist doch irrelevant. Mensch ist Mensch, es reicht doch, wenn man eine Staatsbürgerschaft hat, hinter der sich schon eine Sinnhaftigkeit versteckt. Also wieso muss man ein Geschlecht „haben“? Aufs Damenklo darf ich auch ohne Vermerk im Reisepass!

Eine Dekonstruktion der Geschlechter im juristischen Rahmen könnte so eine Erleichterung darstellen. Denn rein amtlich und offiziell gibt es dann keinen Unterschied mehr zwischen den Geschlechtern. Davon könnten wir doch nur alle profitieren, oder?

Bis bald,

Melanie