„NEW YEAR- NEW ME“ BULLSHIT

Da nur wirklich hartgesottete Realisten sich heute Abend vor Mitternacht ins Bett verkriechen werden, weil es rein theoretisch doch nur ein „ganz normaler“ Tag ist, wird  jedenfalls der Rest der mitteleuropäischen Bevölkerung zur ziemlich gleichen Zeit unkontrolliert Alkohol zu sich führen. Während man also mit einem Sektglas in der Hand und einem gestörten Gleichgewichtssinn in irgendeinem Wohnzimmer sitzt, macht man sich doch Gedanken über seine mehr oder minder guten Neujahrsvorsätze. Und nachdem man schon beim zweiten Versuch, den Countdown runter zuzählen, bei fünf gescheitert ist, weil man seinen kompletten Inhalt des Glases auf den Teppich verschüttet hat, nimmt man sich vor, auch den gänzlichen Verzicht auf Alkohol in die lange Liste zu integrieren.

Die Hälfte der guten Gedanken hat man spätestens am 1. Januar des neuen Jahres verdrängt oder schlichtweg vergessen, weil man zu beschäftigt ist, sich selbst zu bemitleiden und man auf Google Begriffe eingibt wie „Kann man an einem Kater sterben?“ oder „Wie viele Gehirnzellen opfert man für eine Flasche Wodka?“. Kurzum: Die meisten Leute fühlen sich am ersten Tag des Jahres einfach nur beschissen. Es hilft auch nichts, wenn man schon am 30. Dezember trinkt, um aufgewärmt und vorbereitet zu sein. Denn dann fühlt man sich am Jahresanfang einfach so als müsste man jeden Moment einen Priester anrufen und um  die letzte Krankensalbung betteln, bevor man elendig zu Grunde geht.

Wer dann also den „schrecklichsten“ Tag des Jahres überlebt, die Wohnung und eventuell auch sich selbst wieder aufgeräumt hat, startet dann in die nächste, alljährliche Phase. Nämlich die Zeit, in der man noch SO motiviert ist, seine Pläne in die Realität umzusetzen. Ob man nun täglich Sport machen, sich gesünder ernähren, statt Koks nur mehr Weed konsumieren oder vielleicht einfach nur netter zu seinen Mitmenschen sein will: Spätestens im Februar  hat jeder den Hut geworfen und lebt sein altes, lahmes Verhaltensschema wieder in vollen Zügen aus.

Also für was sollte man sich nun wirklich Neujahrsvorsätze zurechtlegen, wenn man sich damit einfach nur selbst verwirrt und jemand ist, der man eigentlich gar nicht wirklich sein will?  Auch wenn ich mir in diesem Moment vornehmen würde, regelmäßig einen Blogpost nach dem anderen rauszuhauen, würde ich es schlicht und einfach nicht tun.

Auf diese Erkenntnis trinke ich jetzt auf mich, euch und alle verdrängten guten Vorsätze  der letzten Jahre.

Bis nächstes Jahr und einen guten Rausch!

Melanie

 

Organization is my second name!

Leider bin ich  der Typ Mensch, der alles aufschiebt. Mit alles, meine ich wirklich ALLES!  Morgen auf Urlaub fliegen? Cool, da habe ich ja immerhin noch 8 Stunden, 3 Minuten und 42 Sekunden Zeit, meinen Koffer zu packen! In zwei Tagen eine große Prüfung? Geil, noch zwei Tage nichts tun und am Abend davor hektisch versuchen, sich mit zwei Red Bull ein fotografisches Gedächtnis anzueignen. 23. Dezember und noch immer keine Geschenke gekauft? Alle Jahre wieder, mehr fällt mir dazu nicht ein. Ihr merkt nun, was ich euch damit sagen möchte.

Jedenfalls funktioniert die Verachtung des realistischen Zeitverhältnisses nicht, wenn man umzieht. Ich habe alles wenigstens auf 5 Tage vor Start verschoben. Dadurch stürme ich derzeit durch das Haus wie Tine Wittler aus der Fernsehsendung „Einsatz in 4 Wänden“. Ihr wisst schon, die Blonde, die alles dekoriert. Tja, ich zerstöre eher. Dank RTL habe ich nicht nur eine verschobene Sicht auf Hartz4-Familien, sondern auch eine gestörte Wahrnehmung in puncto Umzug. Bei Tine sieht es immer so aus: Sie schnippt, das Haus ist perfekt und alles ist fein säuberlich verpackt. Ich schnippe und mir fliegt höchsten die Lampe auf den Kopf. Technisch begabt bin ich leider auch nicht. Während der liebe Gott die Talente verteilte, saß ich wahrscheinlich in irgendeinem Baumarkt fest und versuchte verzweifelt, 5 Umzugskartons auf einmal zu tragen. Das zählt heute noch zu einer meiner Lieblings-Freizeitbeschäftigungen. Direkt nach dem Staffellauf im Baumarkt, um wenigstens irgendjemand dort zu finden, der sich auskennt.

Übrigens noch eine weitere, amüsante Frage aus dem Archiv:

Wie willst du  alles in DAS Auto kriegen?

Mach dich nicht lächerlich, das ist doch nicht mein Auto. George Clooney holt mich. Keine Sorge, danach werde ich natürlich deinen Namen quer über sein Gesicht einblenden.

Bis zum nächsten Mal! Hoffentlich dann schon aus Berlin,

Melanie

Yep, still NOT in Berlin!

Ich mache sehr gerne Fehler. Man kann super daraus lernen, sich ewig daran erinnern und wenn man seinen geistigen Verstand einigermaßen gut beherrscht, dann macht man keinen Fehler zweimal. Blöd für mich, dass das mit dem Verstand oft nicht so funktioniert. Einen Fehler, den ich gerne immer und immer wieder begehe, ist es, manche Ereignisse viel zu früh anzukündigen. Damit beschere ich nicht nur meinen Mitmenschen oft viele Momente der Verwirrung, sondern mir selbst meist ganz viele Überraschungen. Wenn zum Beispiel der Postbote ganz entzückt zu fragen beginnt, wie es wohl in Berlin sein wird und mir dann erklärt, dass er es von der Nichte seiner Ex dessen Lehrers Brieffreundin gehört hat. Ihr versteht bestimmt meine Metapher. Jedenfalls gibt es dann immer ganz tolle Fragen und Aussagen in diesem Zusammenhang, welche eindeutig in die Kategorie „amüsant“ fallen. Oft würde ich in solchen Situationen gerne frei heraus und herrlich sarkastisch antworten. Lässt aber meine gute Erziehung und meine Moral nicht ganz zu. Deshalb habe ich die zehn besten Fragen und Aussagen aus meinen hintersten Gedankengängen hervorgeholt, um einfach so zu antworten, wie ich es hauptsächlich gerne tun WÜRDE.

1.Was machst denn du noch da? Bist du nicht in Berlin?

Was? Wir sind nicht in Berlin? Geographie war leider noch nie so meine Stärke. Aber wenn ich mich nochmal verfahre, dann komme ich vielleicht irgendwann am Weg auf einen Kaffee bei dir vorbei.

2.Warst du schon einmal in Berlin?

Nein, warum auch? Die Wohnung kann man sich ganz leicht auf Amazon bestellen, die Unis warten nur auf mich und für die Ummeldung reicht eine eingescannte „Billa- Vorteilscard“. Alles easy.

3.Also ich würde mich das nicht trauen….

Cool.

4.Vielleicht hast du dann einen Berliner als Freund und bleibst für immer dort.

Du wünscht mir nur einen?! Also ich hab da so an drei gedacht. Einer kocht, der andere putzt und der Dritte macht meine Wäsche. Ja, dann würde ich für immer dort bleiben.

5. Was sagt den denn dein Freund dazu?

In Bezug auf die letzte Frage, welcher von den Vieren nun?

6.Hast du dann kein Heimweh?

Falls ich haben sollte, fahre ich einfach zu irgendeiner Kläranlage. Dort riecht es dann wenigstens wie zu Hause.

7.Ich muss dich unbedingt einmal besuchen kommen! (Meist Leute, von denen ich ewig nichts mehr gehört habe oder mit denen ich  zum ersten Mal in meinem Leben rede.)

Ja, total gerne! Schreib dich auf die Liste, wo die restlichen 100 Anfragen darauf warten, bearbeitet zu werden. Würde dir terminlich das Jahr 2076 passen?

8.Wenn du dann einmal im Fernseher zu sehen bist, erwähnst du mich eh, oder?

Klar, während ich George Clooney interviewe, werde ich deinen Namen einblenden lassen! Am besten quer über sein Gesicht.

9. Berlin ist ja sooo weit weg. Kommst jetzt drei Jahre gar nicht mehr heim?

Nein. Einfach nein.

10. Absoluter Klassiker: Wirst du mich vermissen?!

Ehrlich gesagt: Nein! Aber weißt du, wen ich wirklich vermisse? Den Typ, mit dem ich letztens gute 10 Sekunden Augenkontakt im Bus hatte.

Bevor sich jemand gekränkt fühlt: Es gibt keine dummen Fragen, bloß dumme Antworten. Humor ist im Endeffekt doch nur trotzdem zu lachen!

Bis zum nächsten Mal,

Melanie

Moving to Berlin 1.0

Normalerweise bin ich der klassische Neandertaler  in Sachen Technologie. Briefe statt E-Mails, Notizblöcke statt Smartphone, Buch statt E-Reader… Ja, die Liste ist lang! Dennoch habe ich mich spontan dazu entschlossen, einen Blog zu starten. Vielleicht auch gerade aus dem Grund, da man als angehende Journalistin  nicht gerade mit Pergamentpapier und Feder punkten kann.

Was euch in diesem Blog erwartet? Jedenfalls keine Beautyguru- Tipps, Chia-Samenzüchter und Dagi-Bee-Hyper. Ich gehöre eher zu dem Typ Frau, der lieber eine halbe Stunde länger schläft, als top gestylt aus dem Haus zu tänzeln. Sorry Umwelt! Außerdem benötige ich am Wochenende, wo ich mich trotz mangelndem Talent gerne schminke, gut zwanzig Minuten um Lippenstift aufzutragen. Ansonsten würde ich wie ein koksabhängiger Straßenclown durch die Gegend laufen und das will niemand. Wirklich niemand. In Wahrheit bin ich einfach nur ein bisschen neidisch auf alle Mädels, die sich in Handumdrehen einen Laufsteg-Look stylen können. Na, wie fühlt es sich an, Beauty-Gott-Liebling zu sein? Ich fühl jedenfalls rein gar nichts.

Hauptbestandteil meines Blogs wird vor allem eines werden: Mein neues Leben. Nein, ich habe keine religiöse Konversion unternommen, weder meine Haare gefärbt, noch bin ich zum Gym- Häschen mutiert. Ich ziehe nach Berlin und nach Aufnahmeprüfungen, etlichen Wohnungsbesichtigungen mit mindestens fünfzig, schwitzenden Menschen zusammengepfercht in einer 30m² Wohnung und einigen Behördenwege, ist es in zwei Wochen endlich soweit. Ja, ich freue mich sehr und bin sogar ein bisschen aufgeregt. Wie es in Berlin werden wird? Keine Ahnung, ich lass mich gerne überraschen.

Ich halte euch auf alle Fälle auf dem Laufenden!

Bis dann,

Melanie