Femizide – der letzte Weg der Macht

Der Femizid ist die Endstation einer jahrelangen Tortur. Davor haben wir weggeschaut, vielen Frauen nicht geglaubt. Es ist die grausame Beendigung all jenem, wo es noch Hoffnung gab. Viele haben um Hilfe gebeten. Viele haben ihrer Angst kundgetan. Jetzt sind sie tot und ein gefundenes Fressen für die heimischen Boulevardmedien.

Klicks, Klicks, Klicks – die lassen sich am besten mit den verpixelten Fotos der Mordopfer generieren. Oder mit der Herkunft des Täters, vorausgesetzt, dessen Staatsbürgerschaft hat kein österreichisches Siegel. All dem gemein ist aber, dass das einst durch die Frauenbewegung geprägte und auch im wissenschaftlichen Kontext genutzte Wort „Femizid“ keine Definitionserklärung mehr benötigt. Österreicher*innen wissen was Sache ist – schließlich wird mittlerweile fast täglich darüber berichtet. 17 Femizide in Österreich laut Medienberichten allein bis dato im Jahr 2021. O Österreich, du Land der Frauenmörder!

Die Bezeichnung steht für mehr als einen Mord. Sie beschreibt ein verheerendes gesellschaftliches Problem, welches nichts mit den Individuen, sondern allgemein mit den patriarchalen Strukturen einer Gesellschaft zu tun hat. Wieso ist Österreich heuer trauriger Spitzenreiter? Liegt es an der Corona-Pandemie und der durch Lockdowns verminderten Flucht- und Ausweichmöglichkeit? Die letze Frage ist bewusst provokant gewählt. Dass der Mann nicht gewalttätig werden darf, wird selten so betont wie die Handlungen der Frauen. Hat SIE sich wohl gewehrt? Hat SIE etwas dagegen getan? Ist SIE gegangen? Wenn nicht, ist ER auch nicht der Hauptverantwortliche.

Sieht man sich die Zahlen an, ist die Entwicklung erschreckend: Im Jahr 2015 waren es insgesamt 17 Frauenmorde. Im Jahr 2018 der traurige Höchststand von 41 getöteten Mädchen und Frauen (Quelle: Autonome Österreichische Frauenhäuser – aoef.at). Die Täter (in diesem Fall kein Gendern notwendig) stehen immer in einem Verhältnis zu den ermordeten Frauen, und sind (Ex-)Partner, Bekannte oder Familienmitglieder. Wer es herunterbrechen möchte: Monatlich werden im Schnitt mittlerweile 3 Frauen in Österreich getötet. Das Problem sitzt also tiefer als wir glauben möchten.

Der Kern des Problems

Es ist gar nicht so lange her, dass der Rechtsstaat Österreich eine Vergewaltigung in der Ehe noch nicht als Strafdelikt (Sexualstrafrechtsreform 1989) ansah. Die Frau musste ihren „ehelichen Pflichten“ nachkommen – Befriedigung war eine davon. Arbeiten zu gehen, ohne die schriftliche Einwilligung des/eines Mannes, war undenkbar und Wegweisungen, das Betretungsverbot und die einstweilige Verfügung als Schutzmaßnahmen sind zwar gesetzlich verankert, werden jedoch meist zu spät ausgesprochen – und dauern viel zu kurz an.

Gewaltschutzeinrichtungen schlagen Alarm aufgrund der aktuellen Situation und fordern unter anderen mehr Geld für Präventionsmaßnahmen. Die Opferschutzeinrichtungen vermissen die geforderte Erhöhung der Mittel für Gewaltschutz. Sie hatten 228 Millionen Euro im Jahr für eine Ausweitung und längerfristige Absicherung ihrer Arbeit und zusätzlich rund 3.000 neue Arbeitsstellen im Opferschutz gefordert. Die Politik stellt sich taub – stempelt das Problem als „kulturell bedingte Gewalt“ ab und will hierfür Studien zur Ursachenforschung betreiben (Stand Mai 2021). Dass das Problem komplexer ist und sich nicht mit einer breit aufgestellten Studie vermindern lässt, wird hierbei ignoriert.

Patriarchale Strukturen mit Folgen

Berichte aus Schweden zeigen, dass auch trotz hoher Prioritätsordnung von Gleichberechtigungsbestrebungen die Zahlen von Gewalt und Morden an Frauen trotzdem hoch bleiben. Das „Nordische Paradox“, die Bezeichnung dieses Phänomens in der Wissenschaft, lässt sich vermutlich auf den Bruch der traditionellen Geschlechternormen zurückführen. Frauen verdienen mehr, sind unabhängiger und nicht an den Mann gebunden. Für die Männer hat diese Tatsache in einer patriarchalen Gesellschaft zur Folge, dass der „eigene Wert“ verloren geht – der „Wert des starken Mannes“. Viele reagieren mit Angstzuständen und Depressionen. Anderen nutzen Gewalt als Ventil um den Frust abzulassen.

Zusammengefasst darf nicht nur eine Forderung für mehr Geld bezüglich Opferschutz im Raum stehen, sondern es müssen Präventionsmaßnahmen auch wirklich umgesetzt werden können. Beginnend in Kindergärten und Schulen müssen die Kleinsten sensibilisiert werden und sich die Sensibilisierung auf das Thema über Generationen erstrecken. Es ist kein Problem, dass sich von heute auf morgen aus der Gesellschaft wegrationalisieren lässt. Es ist auch kein Problem, welches eine bestimmte Community, Glaubensgruppen oder Schichten betrifft- allein der Fall von Sigrid Maurer zeigt auf, dass es jede*n treffen kann, egal welchen Status man in einer Gesellschaft hat.
Das Kernproblem der Femizide ist tiefsitzend und mit unser allen Werten und Traditionen verknüpft. Es wird Jahre dauern, bis sich etwas in eine positive Entwicklung lenken wird. Der Kampf lohnt sich aber – für jedes Geschlecht!

Hilfe für Gewaltbetroffene gibt es hier:

Frauenhelpline (Mo–So, 0–24 Uhr, kostenlos): 0800 / 222 555

Männerberatung (Mo–Fr, Ortstarif): 0720 / 70 44 00

Männernotruf (Mo–So, 0–24 Uhr, kostenlos): 0800 / 246 247

Ist es wirklich wünschenswert, dass Journalisten Models beleidigen dürfen?

 „Aber diese Schenkel sind einfach nicht Mode, sie sind zu fett.“

Wow, okay. Als ich letzten Sonntagabend durch meinen Facebook-Feed scrollte, erhaschte ein Post besonders meine Aufmerksamkeit: „Ist es wirklich wünschenswert, dass Models dick sein dürfen?“ Ein Meinungsartikel der WELT von der Autorin Inga Griese. Wenn ihr auf den Link klickt, kommt ihr direkt zum Artikel!

Grundsätzlich hat mich die Überschrift des Artikels nicht überrascht. Ein paar Leser*innen mit einer kontroversen Frage ködern und ab geht die Post. Standard. Aber beim Lesen hatte ich eher das Gefühl, dass die Autorin genau so viel Lust hatte, den Text zu schreiben, wie auf eine Weisheitszahn-OP. Auch das schockierte mich jetzt weniger, es gibt journalistisch gesehen natürlich spannendere Aufgaben als einen Meinungsartikel über „dicke“ Frauen zu schreiben.

Aber der Abschnitt des Artikels schockierte mich dann doch:

„Und jetzt mal ehrlich: Die Oberschenkel sind furchtbar. Man kennt die Sorte nur zu gut im Zusammenhang mit zu kurzen Shorts in Disneyland Orlando. Dies ist kein Bashing gegen Dicke. Warum auch. Zumal dick ebenso wie dünn oftmals subjektiv eingeschätzt wird.

Aber diese Schenkel sind einfach nicht Mode, sie sind zu fett. Man darf das noch sagen in Europa. In den USA würde man wahrscheinlich wegen Diskriminierung verklagt.“ – Inga Griese

Ist es etwa in Mode, andere zu beleidigen? Und dann im nächsten Atemzug zu sagen, dass es doch kein „Bashing“ sei? Außerdem sollte Frau Griese als Chefredakteurin des Stil-Magazins ICON sehr wohl wissen, was nun in Mode ist.

Bodyshaming

Bodyshaming ist nie cool. Egal welcher Herkunft. Man sagt niemanden, dass er zu dick sei. Außer man ist Arzt und hat eine berechtigte Sorge! Natürlich sagt man im Gegenzug auch niemanden, dass er/sie mehr essen sollte, weil jemand zu „dünn“ ist. Das ist nicht hilfreich und bringt der angesprochenen Person durchaus wenig. Frau Griese, bitte merken Sie sich das!

Außerdem verstehe ich nicht, wie man vor allem als Frau, gegen „fette Oberschenkel“ wettern kann. Meine Güte, wir sind Menschen, Frauen haben Cellulite und nicht jede hat Modelbeine wie Heidi Klum. So schön es auch wäre!

Ich finde auch, dass Schönheit meist durch Ausstrahlung und Selbstwertgefühl bestimmt wird als durch Makel zerstört. Ashley Graham geht hier mit gutem Beispiel voran.

Frauen wird seit Jahren vorgebetet, wie sie zu sein haben und wie sie aussehen müssen. Bei Männer ist das immer etwas lockerer, Hauptsache, das Gehalt stimmt. Was natürlich auch nicht gut ist. Aber hey, es ist leichter, viel zu verdienen, als sein ganzes Leben lang jeden Tag wie frisch aus den Ei gepellt auszusehen und sich auch so zu benehmen!

Niemand sagt, dass man sich Models als Vorbild nehmen muss und ich glaube heutzutage hat sich die Rolle des Vorbilds ziemlich geändert. Selten sind es wirklich Models.

Der Beruf des Models

Model aber, das wird gern vergessen, ist ein Beruf. Mit bestimmten Anforderungen“, schrieb Inga Griese. Gut, ergibt Sinn, damit meinte sie aber, dass zum Beispiel Ashley Graham diesen Anforderungen nicht entspricht.

Das Einzige, was an Ashley Graham vielleicht nicht einem Model entspricht, sind die „typischen“ Modelmaße. Sonst präsentiert, postet und verkauft sie sich selbst wie jedes andere Model. Vielleicht manchmal sogar besser als andere, aber das ist Geschmackssache.

Mode sollte für alle da sein, und nicht bei einer bestimmten Kleidergröße anfangen oder aufhören. Für mich als Käuferin ergibt es logischerweise mehr Sinn, wenn ich ein Kleidungsstück an Ashley Graham oder anderen PlusSize Models sehe als an einem Victoria Secret Engel. Aus dem einfachen Grund, da ich dann so viel leichter einschätzen kann, wie es an mir aussehen könnte. Wenn ich ein Kleid an Bella Hadid sehe, fällt es mir schon um einiges schwerer. Geschweige denn, ob der Designer überhaupt meine Größe produziert hat.

Und jetzt kommen wir zum springenden Punkt: Mode ist für alle da. Wir müssen uns alle irgendwie etwas anziehen, und wer ist denn nicht gerne geschmacklich passend angezogen?

Die Modebranche hat nun langsam verstanden, dass es auch Größen jenseits der 32 gibt. Da mit dem anderen Extrem anzufangen, ergibt natürlich Sinn, aber wo bleiben die „Durchschnittsgrößen“? Warum werden immer nur gewisse Köperformen und -größen präsentiert? Ist ein Model mit Größe 38 oder 40 vielleicht zu normal?

Anstatt sich über „dicke“ Models auszulassen, sollte man vielleicht besser für mehr Vielfalt innerhalb der Modewelt appelieren. Denn dann haben wir alle was davon, auch die kleinen Mädchen, die dann weder Size Zero noch Plus Size nacheifern „müssen“.

Bleib du selbst,

Melanie

Anmerkung: Meinungsartikel, nicht alle Aspekte wurden im Text angesprochen.

Wer braucht noch Feminismus?

„Feminist*innen sind doch nur irgendwelche Kampflesben, die Männer hassen und sonst nichts zu tun haben“, Zitat einer Facebook-Bekannten von mir, die sich vor kurzem mit diesen Worten unter einem Zeit-Online-Artikel äußerte. „Heftig!“, dachte ich mir damals. Zu mehr war ich leider nicht im Stande, weil ich ziemlich erschüttert über so viel Hass in einem Kommentar war. Denn grundsätzlich hat sich die Gute selbst damit beschimpft. Meiner Meinung nach ist es nämlich nicht möglich, eine Frau und keine Feministin zu sein. Jedenfalls spätestens dann nicht, wenn ich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau bin.

Oberkörperfreie Frauen die mit selbstgemalten Plakaten irgendwelche Straßen stürmen, und Männerhasser*innen: Das sind meist die ersten Gedanken die einem in den Sinn kommen, wenn man an Feminist*innen denkt. Traurig, dass diese Bewegung von einem furchtbaren Klischee überschattet wird. Denn Feminismus ist nicht gleich Feminismus: Radikaler Feminismus, Gleichheitsfeminismus oder Marxistischer Feminismus sind nur Beispiele für Strömungen innerhalb des Überbegriffes Feminismus. Die eigentliche Definition des Wortes lautet aber so:

Feminismus ist eine Ideologie und gesellschaftliche Bewegung, die die Gleichberechtigung der Frau in allen Lebensbereichen und eine Veränderung der gesellschaftlichen Rollen von Frauen anstrebt.

Und die oben genannte Gleichberechtigung fängt schon bei ganz kleinen Dingen an. Wenn man in der Stadt unterwegs ist und gezielt darauf achtet, wird einem auffallen, dass wenn sich Personen entgegenkommen, hauptsächlich Frauen ausweichen werden. Als ich das zum ersten Mal gehört habe, habe ich es als lächerliche Theorie abgetan. Trotzdem versuche ich immer öfter einfach NICHT auszuweichen und siehe da: Ich wurde noch nie so oft angerempelt, und dass größtenteils von Männern.

Ein weiteres Phänomen ist das „Manspreading“, also die gespreizte Beinhaltung beim Sitzen von Männern in Verkehrsmitteln. Schon einmal als Frau mit zwei Männern auf der Rückbank eines Autos eine Fahrt genossen? Die beiden Herren könnten noch so dünn sein, die Dame wird trotzdem am wenigsten Platz haben. Und warum? Weil sich die Frau auch selbst am wenigsten Platz nehmen wird.

Und nun kommen wir zum eigentlichen Grundproblem: Frauen werden zum „schwächeren Geschlecht“ erzogen, obwohl sie weder dümmer noch wirklich schwächer sind. Nicht die Männer stacheln dieses Ungleichgewicht in der Gesellschaft an, sondern eben die Frauen, die sich wortlos unterordnen. Dieses Unterordnen kann man in vielen Lebenslagen und auch alltäglichen Dingen, wie oben genannt, erkennen. Ein ewiger Kreislauf!

Deshalb ist es für mich unverständlich, wie Frauen sagen können, dass Feminismus völliger Schwachsinn ist. Feminismus besteht eben nicht nur aus Alice-Schwarzer-Zitaten und Demonstrationen, sondern für das Einstehen der eigenen Rechte. Und diese eigenen Rechte beziehen sich nicht nur auf das Wahlrecht und eine faire Entlohnung, sondern auch auf ganz alltägliche Dinge. Eine Frau kann ihre Rechte fordern und sie selbst sein, ohne dass sie ihre Weiblichkeit verliert. Feminismus sollte nicht gebraucht werden, sondern ganz selbstverständlich sein, so dass in utopischer Zukunft vielleicht wirklich keiner mehr nötig ist.

Bis bald,

Melanie

 

Brandnew Dating-Tipps 2017

Mädels, packt die Rasierer aus und eure „Hello-Kitty“-BHs wieder ein: Der Frühling steht vor der Tür und so auch Testosteron überlastetes, männliches Material. Vergesst ab heute eure absolut romantische Beziehung mit den „Hallo-bittschon!“-Dönermann zwei Straßen weiter. Denn nur, weil er weiß, das ihr euren Döner ohne Tomaten wollt, muss er nicht unbedingt der sein, der euch um drei Uhr nachts mit drei Promille und nur einen Schuh am Fuß nach Hause bringt. Wir warten jetzt auf Mr. Right, wie er mit seinem schneeweißen Gaul auf uns zugeritten kommt und uns dann gentlemanlike auf einen veganen LowCarb-Chiasamen-Apfelzimt-Shake im Mcfit unserer Wahl einlädt.

Als professionelle Fulltime-Bloggerin könnt ihr euch natürlich vorstellen, an welchem Stress ich derzeit leide: Einladungen zu Events, bei denen nicht mal Z-Promis auftauchen wollen und massenhaft Anfragen für Fototermine von meinem Selfiestick. Zara hat sich übrigens auch bei mir gemeldet. Die meinten, ich soll aufhören, die Marke auf diversen Fotos von mir zu markieren, das wäre rufschädigend. Für mich natürlich. Aber trotzdem finde ich für euch Zeit. Nur für euch, meine geliebten „Bauchfrei-geht-bei-dem-Wetter-schon“-Girls, die noch um halb fünf Uhr morgens zu „All-the-Single-Ladies“ im Club enthusiastisch tanzen, da sie noch auf die Typen hoffen, die Torschlusspanik bekommen und sich an alles ranmachen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Meine Tipps sind so überzeugend, Elyas M’Barek hat seine Perle Ende letzten Jahres nicht umsonst verlassen, nachdem ich ihn mit zwei Cosmopolitan in der Hand und ohne Strumpfhose bei minus 10 Grad über den Weg gelaufen bin. Ihr denkt das ist gelogen? Okay ihr habt Recht, als könnte ich mir zwei Cosmopolitan leisten. Stil ist eben für mich auch 2017 ein Fremdwort.

5 Must-Have-Dating-Tipps für Frauen im Frühling 2017

1.Slow-Motion

Ihr erinnert euch bestimmt an die bekannte „Baywatch“-Szene mit Pamela Anderson? Wenn nicht, dann solltet ihr spätestens jetzt ganz schnell aufhören zu lesen, nicht, das sich eure Eltern über den neu erlernten Wortschatz wundern. Zurück zu Pam: Was soll ich sagen? Bis jetzt dachten wir doch alle, dass ihr blondes Haar und die gemachten Brüste ihre Erfolgsquote bei Männern Nähe drölfzig bringt. Doch in Wirklichkeit ist es der langsame Run, der die Herzen katapultartig in die Höhe schlagen lässt. Aus einem einfachen Grund, denn die rechte männliche Gehirnhälfte arbeitet sehr langsam und muss gewisse Reize erst transportieren. In der Linken geht es übrigens nur um Bier und Fußball, da brauchen wir uns nichts vormachen. Also was merken wir uns? Alles ganz, gaanz, gaaanz langsam machen. Reden, essen, aus der Bahn aussteigen: Es kann so einfach sein. Aber Achtung: Die Grenze zwischen „lasziver Diva“ und „kurz vor dem dritten Schlaganfall“ ist schmal. Sehr schmal.

2.Emanzipation

Es soll sie wirklich geben: Die süßen und schüchternen Mädchen, die auf geheimnisvoller Weise attraktiv wirken und schwer zu haben sind. Das sind auch locker die, die früher das Extra von der „Bravo-Girl!“ geklaut haben, um sich damit freche Flechtfrisuren zu zaubern und in der Schule damit angeben zu können. So wollen wir nicht sein. Wir sollten eher die sein, die auf einen Typen zusteuern, sagen „Hey, ich habe in mein Bett geschissen, darf ich heute bei dir schlafen?“ und danach in einem peinlichen Moment des Schweigens die eigene Nummer gekonnt in sein Handy eintippen. Das ist Emanzipation, meine Damen, ab heute jagen wir!

3.Schminkprofis

Wer euch erzähle möchte, dass ihr ohne Schminke schön ausseht, lügt. Denn entweder sagt das eure Mutter (die muss), Werbung für Kosmetik, die euch natürlich aussehen lassen will (die kann) oder ein Mann, der euch ins Bett kriegen möchte oder blind ist (der muss, kann und hat keine andere Wahl). Was ich eigentlich damit sagen will, ist, dass dieses ganze Make-Up-Zeug ziemlich teuer ist und der Trend sich praktisch dreimal täglich ändert. Dass das jetzt in erster Linie nichts mit Männer zu tun hat, ist mir bewusst. Da sich aber nun schon der Großteil der Männer mittlerweile besser mit Beauty auskennt als jede zweite Frau und Bill Kaulitz zusammen, solltet ihr immer die neuesten DM-Kollektionen im Hause haben. Wem das zu teuer ist, der kann sich einfach direkt vor Ort die Testprodukte ins Gesicht klatschen. Außer euch geht es so wie mir und ihr bekommt vom reinem Zuschauen Herpes und Bindehautentzündungen. Dann geht besser ungeschminkt zu Douglas, die waschen ihre Pinsel wenigstens einmal im Monat.

4.“Willst du gelten, mach die selten!“

Oder noch besser: Verschwinde von der Bildfläche. Wenn du erst einmal super offen und direkt warst (siehe Punkt 2), kannst du dich wieder vom Gelände vertschüssen. Denn nichts macht heißer als die „Don’t-care-Attitude“. Du musst unbedingt so wenig „caren“, dass der Typ glaubt, du wärst eine Fata Morgana in seinem Vier-Uhr-Morgens-Suff gewesen. Das heißt konkret, dass du auf keine Nachricht, keinen Anruf und auch keinem Rauchzeichen von ihm antwortest. Fürs Erste, denn dann gehen wir automatisch zu Punkt 5 über…

5. Wie Jürgen Trovato

…und zwar beginnt jetzt der spaßige Teil: Das Stalken. Du hörst nicht damit auf, bis du den dritten Vornamen seines Urgroßcousins aus Guatemala kennst. Erst wenn du das erledigt hast, kannst du so viele Brieftauben auf ihn loslassen, wie du möchtest. Ja, Sms tun’s auch. Die sollten aber eine krasse Aussagekraft haben. „Heyyy“ extra, „Wie geht’s“ extra und das Fragezeichen dann auch noch in einer extra Nachricht. Warum nur einmal in seinem langsamen Gedankengang präsent sein, wenn man es auch permanent kann?

Ihr fragt euch bestimmt, warum es diesmal nur fünf Tipps anstatt der üblichen zehn sind, oder? Erstens werde ich pro Artikel und nicht pro Tipp bezahlt und unter anderem sind fünf Tipps sogar überflüssig, solange du Brüste hast! Falls ihr dennoch Fragen habt, könnt ihr gerne mich oder Bridget Jones kontaktieren, unsere Dating-Tipps ergeben ungefähr gleich viel Sinn, nur das sie mehr Geld damit macht als ich.

Also Mädels, viel Glück,

Eure Melanie

Tinderella meets Shrek

Klischees sollte man eigentlich nicht unterstützen. Als ich aber vor ein paar Tagen via Facebook meine Freund*innen gebeten habe, mir ihre lustigsten Dating-App-Konversationen zu senden, trudelten die Nachrichten von Frauen nur so ein. Schämt euch, ihr in der Männerwelt! Wenn das eure Mutter lesen könnte, was manche von euch an potenzielle Weibchen übermitteln. Aber eines muss man euch lassen, ihr seid oft wahnsinnig kreativ…

10 lustige Dating-App-Fails

 

1. Der Mitteilungsbedürftige

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Also du willst damit jetzt sagen, dass du sportlich, beruflich erfolgreich und beliebt bist? Gratuliere! Ach, und danke für die netten Grüße!

2. Der Flirtprofi

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Flirten, kann er!

 

3. Der Poet

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Kleines Gedicht dazu:

Manchmal würde ich gerne schreien,

doch dann lass ich es lieber sein.

Das ist ungefähr so wie mit dir,

hätt‘ ich doch besser geöffnet ein Bier.

4. Der Ehrliche

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         Diese Dating-App erinnert sogar daran, dass man etwas Nettes schreiben soll. Wie fortschrittlich!

 

5. Die Celebrity-Taktik

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             Ob Jennifer Aniston gerade die selbe Konversation mit Brad Pitt führt?

 

6. Der Bildungsresistente

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Wenn er sich nicht einmal die Mühe macht, ein Satzzeichen zu setzen…

 

7. Der Unkomplizierte

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Er weiß jetzt, wie es nicht geht.

 

8. Der Psycho

 

Es gestaltet sich schwer, in Frieden vegan zu leben..

 

9. Mr. Grey
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Klingt wahrscheinlich auch nur im Film so normal, weil er Millionär ist.

 

10.Der, der nicht aufgeben will

Danke Tinder für die tolle GIF-Funktion!

Wenn ich das so lese, würde ich gerne die Marktlücke schließen, und „Tinder-Benimmkurse“ anbieten. Aber die Idee wurde mir natürlich schon gestohlen, bevor ich sie überhaupt selbst hatte. Wer Tipps braucht, kann sich  an Horst Wenzel und seine „FlirtUniversity“ wenden, denn der weiß (angeblich), wie es geht!

Bis bald,

Melanie

Bollwerk-Guide für Mädels

Wir leben in einem Zeitalter, in dem man sich montags über das gelungene Wochenende in Ekstase erfreut und ab Dienstag schon wieder das kommende Besäufnis detailliert plant. Solange man unter 30 und bei bester Gesundheit ist, ist das vollkommen okay.

FUTTER, das neue Magazin der Kleinen Zeitung in Graz, hat auf dessen Facebook Seite einen Artikel über „Fünf Dinge, die man im Bollwerk beachten sollte“ veröffentlicht. Für meine deutschen Leserinnen und Leser: Das Bollwerk kann man vom Publikum und der Musik mit dem Matrix  vergleichen, nur viel kleiner und definitiv günstiger. Zurück zum Artikel, den dieser hat mich sehr beeindruckt, da alles gesagt wurde, was gesagt werden muss. Kurz und kompakt eben. Dennoch denke ich, dass da noch mehr geht! Vor allem für die weibliche Klientel gibt es spezifisch doch mehr zu wissen. Keine Sorge, dafür gibt es mich und meine  Rubrik „10 things about…“!

10 Tipps für Mädels, die im Bollwerk (Xcube, etc.) feiern wollen*

 

1.Diät wer?

Du wirst Alkohol trinken. Du wirst tanzen. Und du willst definitiv Spaß haben! Aber nichts ist nerviger als die eine Freundin, die vor dem Feiern absichtlich nichts isst, weil sie „nicht fett werden“ will und dann die Hälfte des Abends am Klo verbringt. Diese eine Person willst du definitiv nicht sein! Also wirf deine Nahrungsmoral über Bord und stopf dir das fettigste Essen hinein, das dein Kühlschrank zu bieten hat. Nur so bist du optimal auf eine Bollwerk-Nacht und billigen Alkohol vorbereitet.

 

2.Die Hugo-Flasche vor dem Losziehen

Ich weiß, den Tipp gab es auch schon im Futter Artikel zu lesen. Dieser Punkt soll eben nun betonen, wie wichtig es ist, wirklich NICHT nüchtern ins Bollwerk zu gehen. Also unter 1 Promille könnt ihr getrost zu Hause bleiben. Am besten vorbereitet seid ihr, wenn ihr laut kichernd durch den Eingang marschiert, und dem Türsteher eure E-Card hinhaltet. Der wird euch nett darauf hinweisen, dass er einen Lichtbildausweis benötigt. Wenn ihr euch entschuldigt und ihm den gewünschten Ausweis trotzdem noch vorzeigen könnt, habt ihr definitiv das richtige Level erreicht.

 

3. Der Cheerleader-Effekt

Sind wir uns mal ehrlich: Bevor eine Frau in der Kleinstadt (ja, auch Graz) alleine feiern gehen würde, wird Lugner der neue Bundespräsident. Versteht mich nicht falsch, zu zweit losziehen ist auch super und macht meistens mehr Spaß als der „Bitchfight“ in einer Gruppe. Aber die ultimative Wirkung des Cheerleader-Effekts wird erst bei einer Mindestanzahl von drei weiblichen Personen ausgekostet. Ihr seid also eine Gruppe von attraktiver, leicht betrunkener Mädels, wobei vielleicht das Individuum von jeder Einzelnen etwas flöten gehen kann. Aber wen interessiert die unglaubliche Wirkung der eigenen Persönlichkeit schon, wenn man auf die Attraktivität einer Gruppe reduziert werden kann?

 

4. Die „Am-Klo-sind-wir-alle-nett-zueinander“- Regel

Egal wie sehr du diese eine dumme Kuh damals aus der vierten Klasse hasst, weil sie dir einen Kaugummi in deine Haare geklebt hat: Am Bollwerk-Klo seid ihr wie unzertrennliche Schwestern. Ihr umarmt euch, sagt euch unbedingt, wie toll ihr doch ausseht, lästert über den einen Typen, der euch beide anmachte und teilt am besten noch deinen neuen Lippenstift miteinander. Diese ungeschriebene Regel gilt übrigens auch für neue weibliche Bekanntschaften, die du während dem Warten schließt. Sobald ihr den Sanitärbereich verlassen habt, tut ihr so als wäre nie etwas gewesen. Und ach, ihr könnt euch wieder wie üblich hassen!

 

5. Der „Was-man-nicht-aufgibt-hat-man-nicht-verloren!“-Schwachsinn

Nein, natürlich bist du nicht betrunken! Ganz klar, dass dir jemand dein 3,50 € Deo aus der Handtasche gestohlen hat. Und natürlich wirst du es wiederfinden! Jetzt mal ehrlich: Egal, was man im Bollwerk verliert, es bleibt auf ewig verloren. Es ist wie so ein schwarzes Loch, das alles frisst. Egal ob deine Handtasche, Ohrringe, Jacke oder Schuhe (Nein, ich möchte nicht darüber reden. Danke.) sich ins Nichts aufgelöst haben, du wirst sie vermutlich nie mehr wiedersehen. Mit ganz viel Glück am nächsten Tag und nach eventuell 10 „Spotted“ Nachrichten kannst du deinen Verlust wieder in deinen Armen halten. Und du wirst dir schwören, dass du nie mehr etwas verlieren wirst. Guter Witz!

 

6.Der Style-Code

Wie man an Punkt 5 unschwer erkennen kann, sollte man nichts mitnehmen, was einem nur annähernd wichtig ist. Das heißt übersetzt nun auch, dass man nichts anziehen soll, was man eventuell nochmals gerne anziehen würde. Man wird angeschüttet mit irgendwelchen Mixgetränken, kann eigentlich nur von Glück reden, wenn man nirgends ein Brandloch am nächsten Tag entdeckt und zur Krönung kann man auch von irgendjemanden vollgekotzt werden. Also Ladies, lasst eure teuren Seidenblusen zu Hause und nehmt doch das 10 Euro Top von H&M. Ihr werdet es mir danken!

 

7.High Heels

Richtig gelesen: High Heels sind durchgestrichen. Wisst ihr auch warum? Weil eine Nacht im Bollwerk ziemlich lang werden kann. Da High Heels eben unbequem sind und niemand darin wirklich tanzen kann, sollte man sie getrost zu Hause stehen lassen. Außerdem will niemand die jammernde Freundin sein, die allen den Abend verdirbt und schlimmsten Falls auch noch einen „Bitchfight“ in der Gruppe auslöst. Es gibt auch andere schöne Schuhe, wie zum Beispiel weiße Sneakers. Fun Fact: Wenn ihr diese dann am nächsten Morgen genauer betrachtet, könnt ihr alle Getränke wiedererkennen, die ihr gestern konsumiert und halb verschüttet habt.

 

8. Das „Flüchte-vor-Fotos-die-dein-Leben-zerstören“- Konzept

Die besten Partys sind im Endeffekt immer diese, von denen es keine Beweisfotos gibt. Im Bollwerk nahezu unmöglich, weil dort ein extra ein Fotograf auf vernichtende Fotos spezialisiert ist. Also grundsätzlich keinen Alkohol, keine Zigaretten oder andere Drogen, sowie Typen, die man soeben kennengelernt hat, mit aufs Foto nehmen. Du ersparst dir am nächsten Tag bei der Familienfeier so einige peinliche Situationen. Außerdem darf man auf Gruppenfotos mit seinen „Girls“ nie vergessen, dass die Schwerkraft um einiges stärker wird, die rechte Hand automatisch ein Peace-Zeichen formt und der Mund zum Duckface gespitzt ist. Dann kann nichts mehr schiefgehen und das nächste Facebook-Titelbild ist somit gesichert.

 

9. Die „Wuhuu“-Girls

Es gibt nur zwei Zeiten im Bollwerk: Die, in der es einfach so leer ist, dass ihr entweder zu früh oder am falschen Tag dort seid, oder die Zeit, wo ihr nicht einmal einen Platz auf der Stange finden würdet. Beim zweiten Szenario hilft nur eines: Ihr wünscht euch euren Lieblingssong, „Wuhuu“t schnell alle kurz und stürzt euch in die Menge. Dann macht ihr einen kleinen Kreis und weitet diesen mittels grazilen, ästhetischen Tanzbewegungen (Ellbogentechnik) aus. Voila, ihr habt Platz geschaffen und der Cheerleader-Effekt kommt nun besonders gut zur Geltung!

 

10. Die „Einsammlerin“

Jede durchzechte Bollwerk-Nacht endet irgendwann, und eine weitere ungeschriebene Regel besagt, dass man als Frau auch mit der Gruppe die Party verlässt, mit der man gekommen ist. Da du dir nun diesen Artikel ernsthaft bis zum Schluss durchliest und anscheinend dringend Tipps gebraucht hast, kann das nur eines bedeuten: DU bist die Einsammlerin! Genau, du bist die eine, die alle zum Schluss zusammentrommelt und ins Taxi befördert. So sehr wir uns gerne die Illusion geben würden, dass eine Frauengruppe schon allein wegen dem Cheerleader-Effekt gerne immer zusammenbleibt, sieht Wahrheit ganz anders aus. Eine muss auf die Toilette, die andere lernt einen Typen kennen und dann gibt es noch die eine Freundin, die man am Anfang von der Party verliert und die erst zum Schluss wieder auftaucht. Niemand weiß wirklich, was diese besagte Freundin gemacht hat!  Jedenfalls ist es deine Aufgabe als DIE Einsammlerin, dass DU durch das ganze Bollwerk rennst und alle mitnimmst. Schlimmstenfalls musst du eine Durchsage machen lassen, aber hey, peinlicher als die auf dich wartende Taxifahrt kann es eigentlich sowieso nicht werden. Viel Glück!

Ladies, nun viel Spaß beim Feiern!

Melanie

 

*Diese (leicht sarkastischen) Tipps sind keine Garantie für einen gelungenen Bollwerk-Abend und beruhen auf Selbststudien der Autorin.