Femizide – der letzte Weg der Macht

Der Femizid ist die Endstation einer jahrelangen Tortur. Davor haben wir weggeschaut, vielen Frauen nicht geglaubt. Es ist die grausame Beendigung all jenem, wo es noch Hoffnung gab. Viele haben um Hilfe gebeten. Viele haben ihrer Angst kundgetan. Jetzt sind sie tot und ein gefundenes Fressen für die heimischen Boulevardmedien.

Klicks, Klicks, Klicks – die lassen sich am besten mit den verpixelten Fotos der Mordopfer generieren. Oder mit der Herkunft des Täters, vorausgesetzt, dessen Staatsbürgerschaft hat kein österreichisches Siegel. All dem gemein ist aber, dass das einst durch die Frauenbewegung geprägte und auch im wissenschaftlichen Kontext genutzte Wort „Femizid“ keine Definitionserklärung mehr benötigt. Österreicher*innen wissen was Sache ist – schließlich wird mittlerweile fast täglich darüber berichtet. 17 Femizide in Österreich laut Medienberichten allein bis dato im Jahr 2021. O Österreich, du Land der Frauenmörder!

Die Bezeichnung steht für mehr als einen Mord. Sie beschreibt ein verheerendes gesellschaftliches Problem, welches nichts mit den Individuen, sondern allgemein mit den patriarchalen Strukturen einer Gesellschaft zu tun hat. Wieso ist Österreich heuer trauriger Spitzenreiter? Liegt es an der Corona-Pandemie und der durch Lockdowns verminderten Flucht- und Ausweichmöglichkeit? Die letze Frage ist bewusst provokant gewählt. Dass der Mann nicht gewalttätig werden darf, wird selten so betont wie die Handlungen der Frauen. Hat SIE sich wohl gewehrt? Hat SIE etwas dagegen getan? Ist SIE gegangen? Wenn nicht, ist ER auch nicht der Hauptverantwortliche.

Sieht man sich die Zahlen an, ist die Entwicklung erschreckend: Im Jahr 2015 waren es insgesamt 17 Frauenmorde. Im Jahr 2018 der traurige Höchststand von 41 getöteten Mädchen und Frauen (Quelle: Autonome Österreichische Frauenhäuser – aoef.at). Die Täter (in diesem Fall kein Gendern notwendig) stehen immer in einem Verhältnis zu den ermordeten Frauen, und sind (Ex-)Partner, Bekannte oder Familienmitglieder. Wer es herunterbrechen möchte: Monatlich werden im Schnitt mittlerweile 3 Frauen in Österreich getötet. Das Problem sitzt also tiefer als wir glauben möchten.

Der Kern des Problems

Es ist gar nicht so lange her, dass der Rechtsstaat Österreich eine Vergewaltigung in der Ehe noch nicht als Strafdelikt (Sexualstrafrechtsreform 1989) ansah. Die Frau musste ihren „ehelichen Pflichten“ nachkommen – Befriedigung war eine davon. Arbeiten zu gehen, ohne die schriftliche Einwilligung des/eines Mannes, war undenkbar und Wegweisungen, das Betretungsverbot und die einstweilige Verfügung als Schutzmaßnahmen sind zwar gesetzlich verankert, werden jedoch meist zu spät ausgesprochen – und dauern viel zu kurz an.

Gewaltschutzeinrichtungen schlagen Alarm aufgrund der aktuellen Situation und fordern unter anderen mehr Geld für Präventionsmaßnahmen. Die Opferschutzeinrichtungen vermissen die geforderte Erhöhung der Mittel für Gewaltschutz. Sie hatten 228 Millionen Euro im Jahr für eine Ausweitung und längerfristige Absicherung ihrer Arbeit und zusätzlich rund 3.000 neue Arbeitsstellen im Opferschutz gefordert. Die Politik stellt sich taub – stempelt das Problem als „kulturell bedingte Gewalt“ ab und will hierfür Studien zur Ursachenforschung betreiben (Stand Mai 2021). Dass das Problem komplexer ist und sich nicht mit einer breit aufgestellten Studie vermindern lässt, wird hierbei ignoriert.

Patriarchale Strukturen mit Folgen

Berichte aus Schweden zeigen, dass auch trotz hoher Prioritätsordnung von Gleichberechtigungsbestrebungen die Zahlen von Gewalt und Morden an Frauen trotzdem hoch bleiben. Das „Nordische Paradox“, die Bezeichnung dieses Phänomens in der Wissenschaft, lässt sich vermutlich auf den Bruch der traditionellen Geschlechternormen zurückführen. Frauen verdienen mehr, sind unabhängiger und nicht an den Mann gebunden. Für die Männer hat diese Tatsache in einer patriarchalen Gesellschaft zur Folge, dass der „eigene Wert“ verloren geht – der „Wert des starken Mannes“. Viele reagieren mit Angstzuständen und Depressionen. Anderen nutzen Gewalt als Ventil um den Frust abzulassen.

Zusammengefasst darf nicht nur eine Forderung für mehr Geld bezüglich Opferschutz im Raum stehen, sondern es müssen Präventionsmaßnahmen auch wirklich umgesetzt werden können. Beginnend in Kindergärten und Schulen müssen die Kleinsten sensibilisiert werden und sich die Sensibilisierung auf das Thema über Generationen erstrecken. Es ist kein Problem, dass sich von heute auf morgen aus der Gesellschaft wegrationalisieren lässt. Es ist auch kein Problem, welches eine bestimmte Community, Glaubensgruppen oder Schichten betrifft- allein der Fall von Sigrid Maurer zeigt auf, dass es jede*n treffen kann, egal welchen Status man in einer Gesellschaft hat.
Das Kernproblem der Femizide ist tiefsitzend und mit unser allen Werten und Traditionen verknüpft. Es wird Jahre dauern, bis sich etwas in eine positive Entwicklung lenken wird. Der Kampf lohnt sich aber – für jedes Geschlecht!

Hilfe für Gewaltbetroffene gibt es hier:

Frauenhelpline (Mo–So, 0–24 Uhr, kostenlos): 0800 / 222 555

Männerberatung (Mo–Fr, Ortstarif): 0720 / 70 44 00

Männernotruf (Mo–So, 0–24 Uhr, kostenlos): 0800 / 246 247

Rauch(freie) Nation?

1. Mai 2018: Der Tag, der vielen Wirten in Österreich schon einige Sorgenfalten bereitet hat. Dank der neuen Regierung unter der ÖVP-FPÖ-Koalition dürfte sich dieses Datum noch ein bisschen nach hinten verschieben. Die Verschiebung oder sogar Aufhebung des totalen Rauchverbots in Österreich sorgt im Land selbst für hitzige Diskussionen – von unseren Nachbarländern werden wir aber nur müde belächelt.

Das Rauchen gesundheitsschädlich ist und vor allem für Kinder maßgebliche Folgen haben kann, dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein. Dass man auch nicht unbedingt Nichtraucher*in sein muss, um den kalten Gestank nach einem Gasthaus- oder Barbesuch zu hassen, ist ebenfalls keine neue Erkenntnis. Also warum wehren sich so viele gegen das totale Rauchverbot?

Wer raucht, konsumiert mehr und bleibt länger im Lokal – so das mitunter lauteste Argument der Gastronomie. Vor allem bei den eisigen Temperaturen im Winter in Österreich ist es auch durchaus verständlich, dass Raucher*innen lieber in der Gaststätte qualmen als vor der Tür erfrieren.  Ergo würden ab einem eintretenden Rauchverbot die Anzahl der Gäste drastisch sinken und viele Wirte müssten über kurz oder lang ihren Job aufgeben. Dass das aber in anderen Ländern funktioniert, und Menschen trotz Rauchverbot das Haus verlassen und in Restaurants und Bars verweilen, wird gerne außer Acht gelassen. Diese Schwarzmalerei kann man auch gern als Panikmache ansehen, oder gehen Italiener*innen nun nicht mehr in Restaurants oder Iren in Pubs? Beide Länder halten sich übrigens schon seit 2004 bzw. 2005 an strenge Rauchergesetze. In Italien ist das Gesetz sogar das erfolgreichste Gesetz unter der Regierung Berlusconis!

Am allerwichtigsten sollte uns dennoch die Gesundheit sein. Ich spreche nun auch nicht von der Gesundheit erwachsener Menschen, denn die sind selbst verantwortlich, wie sie damit umgehen. Wer raucht, soll bitte gerne rauchen. Welche Folgen das hat, müsste jede*r nun wissen. Von Lungenkrebs über fahle Haut und gelbe Zähne ist die Spannbreite der Folgen des Rauchens breit. Als erwachsener Mensch kann ich aber entscheiden, ob ich das möchte oder nicht. Auch als Nichtraucher*in kann ich gezielt Raucherlokale meiden oder meine Mitmenschen bitten, nicht in meiner Nähe zu rauchen. Obwohl die Trennung in den meisten Gaststätten zu wünschen übrig lässt! Eine geöffnete Tür und der ganze Rauch zieht ins vermeintliche, „rauchfreie“ Nebenzimmer. Eh wuascht, wenn man am Tag davor fort war – die Rauchablagerungen schnäuzt man sich eh fünf Tage später noch aus den Nebenhöhlen!

Kinder haben es aber deutlich schwerer: Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, hat niemand darüber nachgedacht, ob es für mich ungesund sein könnte, sonntags in ein Gasthaus zu gehen. Warum auch? Rauchen gehörte eben dazu. Tradition und so. Heute kriege ich selbst die Krise, wenn ich sehe, dass Babys oder Kinder in Raucherbereichen sitzen müssen und dem ständigen Passivrauch ausgesetzt sind. Kinder können sich schließlich nicht wehren. Natürlich könnte man nun argumentieren, dass Eltern zu Hause auch rauchen und die Kinder dann diesem Rauch ausgesetzt sind. Aber wenn ein Verbot nur eine Familie zum Umdenken bringen würde, dann hätte es sich in meinen Augen schon gelohnt. Außerdem bezeichnen sich 27 Prozent der 12- bis 18-jährigen Jugendlichen laut Statista Austria als „aktive Raucher“. Kein Wunder, wenn der Konsum von Zigaretten mit 16 Jahren legal und so ein Packer’l immer und überall verfügbar ist. Bei einem Preis von circa 5 Euro pro Packung lässt sich das mit dem Taschengeld gut vereinbaren.

Die Wirtschaft über die Gesundheit einer Bevölkerung zu stellen, ist von einer Regierung weniger durchdacht. Ein generelles Rauchverbot wäre zwar eine große Umstellung für die Bevölkerung, da man heutzutage schließlich fast überall rauchen darf. Aber ebenso wäre es eine Bereicherung. Vielleicht nicht mehr für die heutigen Raucher*innen, aber für unsere nachfolgenden Generationen, die „Qualmfrei“ aufwachsen dürfen. Denn Zigaretten haben mit der Tradition eines Landes weniger zu tun, und auch wenn: Hexenverbrennungen waren damals auch ganz nett…

Wer jetzt damit argumentieren möchte, dass Alkohol ebenfalls ungesund ist: Stimmt. Aber ob ich mir an der Theke fünf oder 20 Mixgetränke bestelle, dürfte meinen Sitznachbar erst dann stören, wenn ich ihm auf den Schoß speib. Davor freut’s den Wirt!

Bis bald,

Melanie

P.S.: Das „Don’t smoke“-Volksbegehren (https://www.dontsmoke.at/) liegt noch bis 4. April online und in jeder Gemeindebehörde zum Unterschreiben bereit.

Österreich raucht aus

Eines der letzten „Raucherparadiese“ Europas: Ein fragwürdiges Kompliment für Österreich, vor allem anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31.05.2017. Letztes Jahr wurde nach langem hin und her beschlossen, dass ab Mai 2018 in Österreich alle öffentlichen Orte, wo Speisen und Getränke hergestellt, verarbeitet, verabreicht oder konsumiert werden, rauchfrei sein müssen.

Jeder Österreicher kennt es: Man geht am Samstag „eh nur einen Sprung fort“ und wacht Sonntag dann mit fünf neuen Brandblasen und als lebende Tschick wieder auf. Im Endeffekt bereut man nicht das letzte Glas Spritzer, sondern viel mehr die Tatsache, dass man die ganze Kleidung im Schlafzimmer liegen gelassen hat. Die lässt sich übrigens super wiederverwenden, in dem man sie nochmal anzieht um für das Mittagessen ins Gasthaus zu gehen. Vorausgesetzt, man hat sich am Vortag nicht ang’spieben, eh kloa!

Außerdem ist es selbstverständlich, dass man in Österreich ab 16 Jahren Zigaretten kaufen darf. Der ganze Spaß soll aber auch ein Ende finden: Laut einem Beschluss der Jugendreferent*innen der Bundesländer soll das Alterslimit für den Zigarettenkauf auf 18 Jahre angehoben werden, und das Mitte 2018. Übersetzt: Die Jahrgänge nach 2000 können sich jetzt das Anfangen mit dem Rauchen ersparen, weil es schließlich noch dauert, bis sie ihre eigenen Tschick kaufen können. Oder die älteren Jahrgänge nutzen das Privileg der Volljährigkeit und handeln mit Zigarrettenpackungen á la „Oida, i hätt do wos für di, nur 10 Euro pro Packerl!“ Über die moralische Vertretbarkeit muss natürlich jeder selbst entscheiden.

Die Meinungen über die neuen Beschlüsse sind natürlich nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in der Politik geteilt. Während SPÖ-Gesundheitssprecher Erwin Spindelberger 2016 von einem „historischen Beitrag zur Steigerung der Gesundheit der Menschen in Österreich“ sprach, argumentierte die damalige Klubobfrau des Team Stronachs Waltraud Dietrich damit, dass man  „nicht alles, was die Gesundheit gefährdet, aus dem Leben entfernen kann.“ Was Alexander van der Bellen als Bundespräsident und bekennender Kettenraucher dazu sagt, würde den einen oder anderen vielleicht auch interessieren.

Die einzige Frage, die ich mir nun stelle: Warum dauert das alles so lange? Warum müssen Gastronomie-Betriebe zuerst in getrennte Raucher-Lokalteile investieren, wenn sie ein paar Jahre später sowieso alles auf Nichtraucher umstellen müssen? Warum kann das Jugendschutzgesetz nicht so schnell wie möglich geändert werden, sondern wird erst „irgendwann Mitte 2018“ in Kraft treten? Aber Hauptsache es kleben die unnötigen Bilder auf den Zigarettenschachteln, denn deshalb haben bestimmt schon viele mit dem Rauchen aufgehört…

Bussi Baba,

Melanie

Felix fliegt nun ohne Fallschirm

Felix wer? Ach stimmt, der Baumgartner, der seine Freundin gerne in ein Möbelstück verwandelt, wenn es einmal schnell gehen muss. Als Stratosphärenspringer kann es vorkommen, dass die Sauerstoffversorgung des Gehirns zu kurz kommt. Bei 39 Kilometer im freien Fall auf die Erde könnte natürlich durchaus Schlimmeres passieren. Blöd nur, wenn der eigene Weltrekord zwei Jahre später von einem Wissenschafter gebrochen wird und die ganzen Bemühungen umsonst waren…

Was macht man dann? Richtig, man redet über Politik, merkt aber, dass man selbst dafür zu unsympathisch ist und befürwortet eine „gemäßigte Diktatur“, weil man „in einer Demokratie nichts bewegen könne“. Wenn also aus der Politikerkarriere auch nichts wird, bleibt einem nur mehr eines übrig: Ein sexistisches Arschloch auf sozialen Plattformen zu werden. Respekt, funktioniert bis jetzt super!

Jüngstes Beispiel ist die Kritik an der Kritik von Puls- 4-Infochefin und Moderatorin Corinna Milborn. Richtig gelesen: Die Kritik an der Kritik. Gehört zum guten, österreichischen Ton die ganze Sudderei. Die Diskussion wurde durch die Osterwerbung von Palmers angestiftet, worauf Corinna Milborn reagierte. Auf dem Bild sind sechs, nur mit Unterwäsche bekleidete Frauen zu sehen, die bäuchlings in einem schmutzigen Raum auf einem alten Teppich Palmers-Höschen präsentieren. Die Werbung erinnert Frau Milborn an ihre „Recherchen zu Menschenhandel“ und „so eine Ästhetik“ sei für Werbung „sehr unpassend“. Die Krone berichtete unter anderem über ihre Kritik, sowie über das Statement von Bundeskanzlersohn Nikolaus Kern, Journalistin Nina Horaczek und weiteren Persönlichkeiten. Den ganzen Artikel der Krone dürfte sich Felix Baumgartner dennoch nicht durchgelesen haben, denn der wetterte prompt auf seiner Facebook-Seite nur über Corinna Milborn:

©Facebook: Felix Baumgartner

 

Soso, er springt da „gerne mal dazwischen rein“. Frau Milborn kann wirklich froh sein, das er sie nicht sofort anspringen will, sondern nur ihre Figur kritisiert. Aber machen Sie sich nichts daraus, Frau Milborn, kein Wunder, wenn jemand „Born to fly“ ist. Nämlich „Born to fly into a Fettnäpfchen“. Aber vielleicht wird es doch nochmal spannend zwischen den beiden, denn Felix Baumgartner hat „doch sicher die Eier, sich der Diskussion zu stellen“. Jedenfalls in der PULS4-Sendung „Pro und Contra“. Bis dahin würde ich ihm nur gerne ans Herz legen, dass „Weltklasse“ ein Substantiv ist und man es groß schreibt. Aber was weiß ich als Frau schon? Ich gehöre in die Küche und zwar als Esstisch-Ersatz.

Bussi baba,

Melanie

Die Reise aus Aleppo

Du wachst auf, wie jeden Morgen. Du hast auch dieses Mal wieder schlecht geschlafen. Wie solltest du auch anders? Laute Schüsse und undefinierbarer Krach haben dich stündlich geweckt, aber du warst so müde, dass du danach trotzdem wieder einschlafen konntest.  Mittlerweile kannst du schließlich einschätzen, wie weit der Kampf von dir entfernt ist. Die Angst ist dein ständiger Begleiter! Ob du morgen noch Leben wirst? Fraglich. Obwohl dir kalt ist, musst du dich mit einer einzigen Decke zufriedengeben, welche du auf den Trümmern deiner Stadt bewohnst. Bei Minus 3 Grad Celsius draußen zu schlafen, wünscht du deinem schlimmsten Feind nicht. Aber du musst es tun, denn du hast keine andere Wahl. Zum Flüchten ist es nämlich zu spät…“

So stelle ich mir die derzeitige Situation im Osten Aleppos vor. Aber wer bin ich schon, um mir das wirklich vorstellen zu können? In Österreich aufgewachsen, in Deutschland wohnhaft: Als hätte mir schon jemals irgendetwas im Leben wirklich gefehlt. Stattdessen kann ich täglich Facebook-Videos von süßen Hunden anschauen, und mir danach ein paar Hass-Kommentare über Flüchtlinge durchlesen, währenddessen ich mich über die Rechtschreibung der Verfasser*innen lustig mache. Wenn es mir egal wäre, könnte ich auch jegliche Berichterstattungen ignorieren und mich stattdessen um das Allerwichtigste auf dieser Welt konzentrieren: Mein egozentrisches 0815-Leben in einem der reichsten Ländern der Welt.

Aber mir ist es schlussendlich nicht egal. Was anfangs noch mit friedlichen Demonstrationen gegen das Regime begonnen hatte, entwickelte sich über fünf Jahre  zu einem grausamen Bürgerkrieg. Unzählige Milizen und Fronten entstanden über die Jahre hinweg und bekämpfen sich nun weiterhin. Schlimmer noch: Auch andere Länder, wie unter anderem Russland und die USA, mischen sich in den Krieg ein. Warum man überhaupt kämpft? Anfangs ging es den Bürger*innen noch um ein soziales Gleichgewicht, denn durch Modernisierungsversuche der Wirtschaft hat sich die soziale Schere immer weiter geöffnet und das Verhältnis zwischen armen und reichen Leuten wurde unerträglich. Auch der Sicherheitsapparat Syriens, mit der der Staat durch Überwachung die Bevölkerung in Schach haltet, ist einer der Konfliktthemen. Das alles führte zu dem derzeitigen Krieg, unter dem nun sogar Zivilist*innen leiden müssen.

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©spiegel.de

Auch wenn ich die ganze Sache eben in einfachen Worten erklären konnte, traue ich mich nicht zu behaupten, dass ich auch nur im Ansatz verstehe, wie es den Menschen dort gerade geht. Ehrlich gesagt wüsste ich auch nicht, was ich selbst machen würde, während meine Heimat von Bomben zerstört wird. Würde ich flüchten? Oder standhaft mein zu Hause verteidigen? Ich weiß es wirklich nicht, und ich kann auch dankbar sein, dass mich die derzeitige Situation Europas nicht zu solchen Überlegungen zwingt.

Deshalb verstehe ich den Hass auf Menschen nicht, die vor dem Krieg flüchten. Niemand von uns weiß wirklich, wie es den Personen ergangen ist und was sie durchmachen mussten. Noch weniger verstehe ich es aber, dass Leute wirklich behaupten, dass der Großteil der flüchtenden Menschen nur aus Profit aus ist, und nicht vor dem Krieg flüchtet. Diese Aussage sollte man vielleicht zweimal, wenn nicht sogar dreimal überdenken. Spätestens nachdem man aktuelle Bilder von Aleppo gesehen hat, sollte man sich die Frage stellen, wie man sich selbst fühlen würde. Denn wenn wir heutzutage eines gut können, dann ist es mehr zu reden als zu denken!

Bis bald,

Melanie

Playboy einmal anders

Kontrovers. Das ist das passende Wort. Sich als Hidschab tragende Muslima in einem beliebten Männermagazin ablichten zu lassen, erfordert definitiv Mut. Und passt natürlich gar nicht in das Bild einer Gläubigen. Die Journalistin Noor Tagouri hat es trotzdem getan und wird dafür gefeiert, aber auch hart kritisiert. „Schlampe“ und „Hure“ sind noch die nettesten Ausdrücke, die Tagouri für ihre Aktion erntete. Verständlicherweise kamen diese Äußerungen von konservativen Muslim*innen. Aber auch Frauenrechtsaktivist*innen übten harte Kritik an den Bildern, denn schließlich gebe es auch Frauen, die dazu gezwungen werden, ein Kopftuch zu tragen.

So wie es aussieht, hat sich in unseren Köpfen ein schematisches Denken eingenistet, welches nur schwarz oder weiß erlaubt.  Der Playboy steht, auch trotz Interviews und Geschichten, für Nacktheit und kann einem das Gefühl vermitteln, dass Frauen genau auf das reduziert werden. Jedoch hat sich das Blatt gewendet, denn seit dem Herbst 2015 werden keine nackten Bunnys mehr in den amerikanischen Ausgaben abgedruckt. „Die Zeiten ändern sich“, hieß es damals kurz und knapp. Also warum sollte man dann keine Hidschab tragenden Muslima in einer Ausgabe zu sehen bekommen?

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Noor Tagouri auf ihrer Instagram-Seite. ©Noor Tagouri

 

Noor Tagouri erscheint im Playboy in der Serie „Renegade“, also zu Deutsch „Abtrünnige“. In der Rubrik geht es um Menschen, „die alles – sogar ihr Leben – riskiert haben, um das zu tun, was sie lieben“. Das Ziel der Journalistin ist es, eine erfolgreiche Reporterin zu werden. Trotz oder eben gerade mit Hischab. Mit ihren 22 Jahren hat die junge Amerikanerin mit libanesischen Wurzeln schon so einiges erreicht. Highschool-Abschluss mit 16 und Universitäts-Abschluss mit 20: Um ihren Traum näher zu kommen hat Noor Tagouri keine Zeit verschwendet. Im Moment arbeitet sie für die Nachrichenwebsite „Newsy“ und steht kurz davor, eine eigene Nachrichtensendung zu präsentieren.

Schenkt man einer Studie der Ökonomin Doris Weichselbaumer glauben, gleicht der berufliche Erfolg der jungen Journalistin einem Wunder. Wie Der Standard berichtete, haben Frauen mit Kopftuch schlechtere Jobchancen und werden am Arbeitsmarkt regelrecht diskriminiert. Jedenfalls in Deutschland und Österreich. Doch vielleicht ist genau diese „Einzigartigkeit“ ausschlaggebend für den Erfolg von Tagouri in der Medienbranche. Was nicht heißen soll, dass es ihr besonders leicht gemacht wird. Auf viele Interview-Anfragen bekommt sie Antworten wie: „Mit Leuten wie dir rede ich nicht.“

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Noor Tagouri auf ihrer Instagram-Seite. © Noor Tagouri

Vielleicht sorgen  Noor Tagouris Bilder  im Playboy doch für ein kleine Revolution in den Köpfen der Leute. Denn die Fähigkeiten einer Person beschränken sich nie auf äußere Erscheinungsmerkmale. Wie dem auch so, egal ob nun im Playboy oder als Nachrichtensprecherin: Ihr hübsches Gesicht und ihre positive Ausstrahlung können sich auf alle Fälle sehen lassen. Daran ändert ein Kopftuch nichts.

Bis bald,

Melanie

Christian Below im Portrait: Vom Stadtkind zum Aussteiger

Selbstbewusst, glücklich und vor allem zufrieden: So beschreibt sich Christian Below selbst. Der gebürtige Deutsche aus Beckum in Nordrhein-Westfalen lebt nun schon seit 22 Jahren in Kanada. Dort hat ihn damals die Liebe hinverschlagen, doch heute verbindet ihn einiges mehr mit Nordamerika. Er ist nicht nur ein begabter Ranger, sondern auch ein einzigartiger Lebenskünstler.

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Christian Below in Kanada © Chris Below

„Ich vermisse Deutschland nicht!“ Christian Below verließ vor circa 28 Jahren sein Heimatland, um die Welt zu erkunden. Ganze sechs Jahre verbrachte er in den verschiedensten Ländern. Von Japan über Neuseeland bis hin zu Sardinien war alles dabei. Er selbst behauptet, dass er ein durchaus glücklicheres und erfüllteres Leben führt, als Leute, die einen festen Job besitzen und ihr Leben nur an einem Ort verbracht haben. An Deutschland selbst kritisiert er die Gesellschaft, in die er sich nie einfügen wollte: „Ich brauche meinen Freiraum und kann mich dadurch entfalten! In Deutschland musst du in die Gesellschaft passen. Eine gute Karriere und Geld sind die Voraussetzung dafür.“

Als Nesthäkchen einer fünfköpfigen Familie begann Chris mit 18 Jahren zu reisen. Um sein Budget möglich ausgeglichen zu halten, setzte er auf Trampen, Couchsurfing & Co. So konnte er günstig die Welt erkunden. Auch viele Freundschaften entstanden in dieser Zeit, vor allem durch das Couchsurfing. Aber um auf der Couch eines Fremden zu schlafen, braucht es nicht nur Mut, sondern auch eine offene Einstellung und eine gesunde Portion Selbstbewusstsein. „Die gute Zeit, die ich dadurch hatte, ist unschätzbar!“, sagt Chris.

 

Liebe zwischen Mensch und Natur

Trotz der Liebe zur Freiheit wurde Christian im Jahre 1994 mit seiner damaligen Ehefrau in

Chris und Nicole
Nicole Lischewski und Chris Below ©Nicole Lischewski

Atlin, British Columbia, sesshaft. Heute ist Chris glücklich mit der gebürtigen Hamburgerin Nicole Lischewski zusammen, die selbst sehr jung nach Kanada zog. Die  Sozialpädagogin ist heute beruflich Schriftstellerin und bloggt auf nicole.penarctica.com über ihr Leben als Auswanderin, doch in ihrer Freizeit teilt sie die Leidenschaft für die Natur mit Christian. Die Wildnis zog beide nahezu magisch an, so dass sie im Jahre 2006 in den Wald nahe des Atlin und Tagish Lake zogen. Alleine schon der Weg vom nächst gelegenen Flughafen nach Hause ist für beide jedes Mal ein kleines Abenteuer: Die Straße ist 80 km geteert, danach ist man auf eine holprige Schotterstraße angewiesen. Von Atlin aus kommen die beiden nur zu Fuß oder per Boot weiter, da sie den sieben Kilometer breiten Atlin Lake überqueren müssen. In dieser Wildnis bauten sie ihr erstes gemeinsames Haus auf eigene Faust, 40 Kilometer Luftlinie ist es von der nächsten Straße entfernt. Nach rund einem halben Jahr waren die  Bauarbeiten abgeschlossen. Bis heute wohnt das Paar in diesem Haus. Von den Fenstern bis zum Boden – alles ist Handarbeit der Aussteiger. Auch die Fleisch- und Wasserversorgung erfolgt durch eigenen Fleiß. Das Motto ihres Lebens lautet: „Wenn man etwas will, kann man alles erreichen!“

 

Reisen mit Leidenschaft

Obwohl Chris nun sesshaft geworden ist, verzichtet er  nicht auf seine geliebten Reisen. Der Ranger arbeitet gute neun Monate im Jahr. In dieser Zeit rettet er hauptsächlich verirrte Menschen aus der Wildnis. Einmal musste er einen toten Mann bergen, der mit seinem Quard verunglückte. Keine schöne Erfahrung!

Die kalten kanadischen Wintermonate nutzt der Aussteiger, um  zurück in die Zivilisation zu kehren. Mit einem maximalen Budget von 3000 Euro besucht er alte Freunde und kann sein Leben in vollen Zügen genießen. Um zu sparen, geht er im Reiseland zu Fuß,  zeltet viel  oder übernachtet bei Freunden.

Ein ausgeglichenes Ying und Yang zwischen Wildnis und Zivilisation ist Christians Geheimtipp für eine glückliche Seele. Auch wenn Chris nicht religiös ist, denkt er sehr spirituell und glaubt an ein Leben danach. Beim Thema Technik hat Christian seine eigenen Ansichten:“ Ich habe mir dieses Jahr mein erstes Smartphone gekauft. Es ist einfach praktischer, um sich mit Freunden zu verständigen! Sobald ich es aber benutzt habe, lege ich es sofort wieder für längere Zeit weg.“

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Strecke von Frankfurt nach Atlin ©Google Maps

Aber kann ein Leben in der Wildnis nur glücklich und ohne Ängste verlaufen? „Ich habe mich doch oft alleine gefühlt, vor allem in Krisen “, meint Chris heute. Als seine Eltern vor sechs Jahren starben, war es schwer für ihn, nicht bei ihnen sein zu können. „Ich habe große Angst vor dem Tod, den kann man nicht selbst bestimmen und schon gar nicht kontrollieren.“ In der Wildnis Kanadas eine berechtigte Befürchtung, denn bis jemand zur Hilfe kommen kann, könnte es längst zu spät sein. „Einmal hatte Nicole innere Blutungen und wir mussten sechs Stunden auf einen Rettungshubschrauber warten“, so Christian. Aber laut dem Aussteiger muss man dem Tod eine gewisse Akzeptanz entgegenbringen, nur so sei es erträglich. Angst vor wilden Tieren hat das Paar aber nicht. Die gibt es zwar, aber wenn man sie in ihrem natürlichen Umfeld  nicht stört, hat man als Mensch laut Naturexperte nichts zu befürchten. Trotz dieser negativen Aspekte bleibt Christian Below nur eines zu sagen: „Ich liebe die Wildnis und ich fühle mich hier so wohl, wie nirgendwo anders!“

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist: Hin- und Rückflüge von Frankfurt nach Whitehorse im Bundesstaat Yukon sind auf www.condor.com schon ab 930 Euro zu haben. Im Gegensatz zu anderen Flügen fliegt man hier nonstop in nicht einmal zehn Stunden nach Kanada. Um dann von Whitehorse, dem nächsten Flughafen von Tagish aus, in die Wildnis zu gelangen, kann man vor seiner Reise auf www.billiger-mietwagen.de  ein Auto buchen. Den Wagen kann man schon ab günstigen 340 Euro für vierzehn Tage mieten. Für das perfekte Abenteuer empfiehlt es sich, in einer Blockhütte zu übernachten. Die Wilderness Lodge am Tagish Lake bieten hier den perfekten Ausgleich zwischen Abenteuer und Entspannung. Mit Vollpension inklusive einer abenteuerlichen Anreise von Tagish aus per Boot, Wasser-flugzeug, Hundeschlitten oder Schneemobil ist dies mit einem Preis von 625 Euro für zwei Personen und 3 Nächten ein lohnenswertes Erlebnis.

Don’t only pray for Brussels…

Terror und die damit verbundene Angst macht sich in Europa breit. Nicht nur die Europäische Union ist von diversen Anschlägen betroffen: Allein 2016 gab es 16 Terroranschläge weltweit. Der Letzte ereignete sich heute in der belgischen Hauptstadt Brüssel, wobei hier mehr als 34 Personen starben. Erschreckend, wenn man bedenkt, dass dieses Jahr nicht einmal auf drei vollendete Monate zurückblicken kann.  Drei Viertel dieser Anschläge lassen sich auf islamistische Organisationen zurückführen. Die Idee eines dritten Weltkrieges scheint gar nicht mehr in so weiter Ferne zu liegen, wenn nicht bald ein Wunder geschieht.

Terroranschlaege_Liste
© Vision of Humanity

Terroranschläge sind mitunter das Grausamste, was der Planet Erde zu bieten hat. Unschuldige Menschen werden in ihrem Alltag Mittel zum Zweck eines Planes, den man einfach nicht verstehen will. Das Schlimmste daran: Es wird immer mehr Hass auf Menschen geschürt, welche mit den ganzen Vorfällen nichts zu tun haben. Derzeit ist nichts schwarz oder weiß, vieles verschwimmt und ist grau.  Jedoch sollte man Religion nicht mit radikalen Organisationen verwechseln. Niemand ist automatisch ein Nazi, nur weil er Christ ist, in Deutschland wohnt und blaue Augen hat. Im Bezug darauf sind nicht alle Muslime Islamisten. Dieses „Klischeedenken“ tut uns nicht gut. Wir sind schließlich alle Menschen, bestehen aus Fleisch und Blut, und haben Familien, Freunde und Tätigkeiten, denen wir nachgehen. Deshalb wünscht man sich doch einfach nur mehr Nachrichten, wie diese:

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© Die Welt am 25.12.2015

Die Tatsache, dass der Mensch das einzige Lebewesen ist, das in solch einer Grausamkeit und Überzeugung seine Artgenossen und sich selbst töten kann, ist schockierend. Kein anderes Tier würde auf die Idee kommen, etwas zu konstruieren, das die ganze eigene Rasse ausrotten könnte. Wenn man dies bedenkt, ist der Mensch vielleicht doch nicht die intelligenteste Kreatur dieser Welt. Denn wenn die Energie, die die Menschheit in Kriege, Anschläge und Streit gesteckt hat, in Friede und Nächstenliebe geflossen wäre, wäre die Welt nun ein anderer Ort.

„Was für eine Welt könnten wir bauen, wenn wir die Kräfte, die ein Krieg entfesselt, für den Aufbau einsetzten. Ein Zehntel der Energien, ein Bruchteil des Geldes wäre hinreichend, um den Menschen aller Länder zu einem menschenwürdigen Leben zu verhelfen und die Katastrophe der Arbeitslosigkeit zu verhindern.“ Albert Einstein (1879-1955)

Aber sollte nun Panik ausbrechen? Sollten wir aufhören zu reisen? Oder noch besser: Sollten sich alle in ihren Häusern einsperren? Letzteres wäre wahrscheinlich die optimalste Lösung. Wenn sich jeder daran halten würde, könnte auch kein Terrorist mehr außer Haus gehen. Aber in einer demokratischen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts sollte man sich weder die Freiheit rauben lassen, noch die Lebenslust. Denn Angst ist genau das, was erzielt werden soll und somit komplett fehl am Platz. So tragisch dieses Anschlag in Brüssel war, und so sehr wir Mitgefühl zeigen sollten: Es gab in diesem Jahr noch 15 weitere Terroranschläge, die man nicht vergessen sollte! Denn schließlich sind auch dort unschuldige Menschen gestorben. Darüber schauen viele Europäer leider gerne hinweg, und verbreiten lieber Panik nach einem Anschlag im Heimatkontinent.

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© Twitter Noemi Jorysc

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© Twitter Konfusius

 

Danke „Konfusius“, mehr bleibt nicht mehr zu sagen!

Melanie

 

Moving to Berlin 1.0

Normalerweise bin ich der klassische Neandertaler  in Sachen Technologie. Briefe statt E-Mails, Notizblöcke statt Smartphone, Buch statt E-Reader… Ja, die Liste ist lang! Dennoch habe ich mich spontan dazu entschlossen, einen Blog zu starten. Vielleicht auch gerade aus dem Grund, da man als angehende Journalistin  nicht gerade mit Pergamentpapier und Feder punkten kann.

Was euch in diesem Blog erwartet? Jedenfalls keine Beautyguru- Tipps, Chia-Samenzüchter und Dagi-Bee-Hyper. Ich gehöre eher zu dem Typ Frau, der lieber eine halbe Stunde länger schläft, als top gestylt aus dem Haus zu tänzeln. Sorry Umwelt! Außerdem benötige ich am Wochenende, wo ich mich trotz mangelndem Talent gerne schminke, gut zwanzig Minuten um Lippenstift aufzutragen. Ansonsten würde ich wie ein koksabhängiger Straßenclown durch die Gegend laufen und das will niemand. Wirklich niemand. In Wahrheit bin ich einfach nur ein bisschen neidisch auf alle Mädels, die sich in Handumdrehen einen Laufsteg-Look stylen können. Na, wie fühlt es sich an, Beauty-Gott-Liebling zu sein? Ich fühl jedenfalls rein gar nichts.

Hauptbestandteil meines Blogs wird vor allem eines werden: Mein neues Leben. Nein, ich habe keine religiöse Konversion unternommen, weder meine Haare gefärbt, noch bin ich zum Gym- Häschen mutiert. Ich ziehe nach Berlin und nach Aufnahmeprüfungen, etlichen Wohnungsbesichtigungen mit mindestens fünfzig, schwitzenden Menschen zusammengepfercht in einer 30m² Wohnung und einigen Behördenwege, ist es in zwei Wochen endlich soweit. Ja, ich freue mich sehr und bin sogar ein bisschen aufgeregt. Wie es in Berlin werden wird? Keine Ahnung, ich lass mich gerne überraschen.

Ich halte euch auf alle Fälle auf dem Laufenden!

Bis dann,

Melanie