Österreich raucht aus

Eines der letzten „Raucherparadiese“ Europas: Ein fragwürdiges Kompliment für Österreich, vor allem anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31.05.2017. Letztes Jahr wurde nach langem hin und her beschlossen, dass ab Mai 2018 in Österreich alle öffentlichen Orte, wo Speisen und Getränke hergestellt, verarbeitet, verabreicht oder konsumiert werden, rauchfrei sein müssen.

Jeder Österreicher kennt es: Man geht am Samstag „eh nur einen Sprung fort“ und wacht Sonntag dann mit fünf neuen Brandblasen und als lebende Tschick wieder auf. Im Endeffekt bereut man nicht das letzte Glas Spritzer, sondern viel mehr die Tatsache, dass man die ganze Kleidung im Schlafzimmer liegen gelassen hat. Die lässt sich übrigens super wiederverwenden, in dem man sie nochmal anzieht um für das Mittagessen ins Gasthaus zu gehen. Vorausgesetzt, man hat sich am Vortag nicht ang’spieben, eh kloa!

Außerdem ist es selbstverständlich, dass man in Österreich ab 16 Jahren Zigaretten kaufen darf. Der ganze Spaß soll aber auch ein Ende finden: Laut einem Beschluss der Jugendreferent*innen der Bundesländer soll das Alterslimit für den Zigarettenkauf auf 18 Jahre angehoben werden, und das Mitte 2018. Übersetzt: Die Jahrgänge nach 2000 können sich jetzt das Anfangen mit dem Rauchen ersparen, weil es schließlich noch dauert, bis sie ihre eigenen Tschick kaufen können. Oder die älteren Jahrgänge nutzen das Privileg der Volljährigkeit und handeln mit Zigarrettenpackungen á la „Oida, i hätt do wos für di, nur 10 Euro pro Packerl!“ Über die moralische Vertretbarkeit muss natürlich jeder selbst entscheiden.

Die Meinungen über die neuen Beschlüsse sind natürlich nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in der Politik geteilt. Während SPÖ-Gesundheitssprecher Erwin Spindelberger 2016 von einem „historischen Beitrag zur Steigerung der Gesundheit der Menschen in Österreich“ sprach, argumentierte die damalige Klubobfrau des Team Stronachs Waltraud Dietrich damit, dass man  „nicht alles, was die Gesundheit gefährdet, aus dem Leben entfernen kann.“ Was Alexander van der Bellen als Bundespräsident und bekennender Kettenraucher dazu sagt, würde den einen oder anderen vielleicht auch interessieren.

Die einzige Frage, die ich mir nun stelle: Warum dauert das alles so lange? Warum müssen Gastronomie-Betriebe zuerst in getrennte Raucher-Lokalteile investieren, wenn sie ein paar Jahre später sowieso alles auf Nichtraucher umstellen müssen? Warum kann das Jugendschutzgesetz nicht so schnell wie möglich geändert werden, sondern wird erst „irgendwann Mitte 2018“ in Kraft treten? Aber Hauptsache es kleben die unnötigen Bilder auf den Zigarettenschachteln, denn deshalb haben bestimmt schon viele mit dem Rauchen aufgehört…

Bussi Baba,

Melanie

Verschiebung der Bundespräsidentenwahl: Wahlkartenpanne durch kranken Praktikanten

Tragische Szenen ereigneten sich heute Vormittag in Wien: Ein Anruf des derzeitigen Hofburgpraktikanten Bernd L. hat die Verschiebung der Bundespräsidentenwahl ausgelöst. Tausende Wahlkarten, die der junge BWL-Student in den letzten Wochen geklebt hatte, haben ihn massive gesundheitliche Probleme bereitet. Von Überforderung sei die Rede gewesen, ein ärztliches Attest bestätigt nun aber das Schlimmste.

Laut dem Landeshauptmann von Wien, Michael Häupl, sei der junge Bernd ein „sehr korrekter Bua“. Bei seinen wöchentlichen Besuchen in der Hofburg wurde Häupl immer mit einem Spritzwein empfangen. „Mein Spritzwein mischt er immer gut, da darf i mi net beschweren. Aber der soll sie net anscheißen, muss eh immer nur bis Mittwoch arbeiten. Hätt er halt Lehramt studieren müssen!“, so Häupl.

Diese Sticheleien wollte Bernd L. nicht auf sich sitzen lassen und äußerte sich dazu in einem Exklusiv-Interview: „Wissen’s, als ich angefangen hab, war des ein locker Hacken. Ein bisserl Kaffee kochen, ab und an einen Spritzwein mischen und manchmal hab ich halt mit’n Café Sacher telefoniert, damit die einen Kuchen vorbeibringen.“ Diese Zeiten sind laut Hofburgpraktikant nun vorbei, ein Defekt in der Wahlkartenproduktionsfirma sei die Ursache. „Seit drei Wochen sitzt ich nur mehr da und hab Wahlkarten mit UHU zusammenpickt. Bei der Arbeit musst ja deppert werden! Aber anstatt g’scheiten Wahlkarten haben sie halt lieber Wahlwerbung gemacht. Irgendwo muss man halt sparen…“, kritisiert Bernd L. Auf die Frage, warum er das allein machen musste, erklärte der Praktikant: „Vor der ersten Wahl waren wir eh noch zu zweit, aber die andere Praktikantin haben’s aufgrund der Sparmaßnahmen kündigen müssen. Der Herr Hofer hat zu ihr nur gemeint, dass sie sich nix antun soll, weil er wird eh Präsident und dann hat sie ihren fixen Platz in der Kuchl‘ dahoam.“

Die strapazierende Situation für den Praktikanten in der Hofburg belastete ihn über Wochen hinweg. Heute früh zog Bernd L. dann einen Schlussstrich:“ Ich hab’s net mehr ausgehalten und bin heut Vormittag zum Arzt gegangen. Der hat mich untersucht und dann auch sofort krankgeschrieben. Die psychische Überlastung sieht er nur als kleineres Problem, beim Abhorchen hat der Arzt fast zum Weinen angefangen. Ich hab halt immer gedacht, dass meine Beschwerden von der frischen Farbe an der Wand in der Hofburg kommen. Der Herr Fischer hat ja ausmalen müssen, bevor er gegangen ist.“ Doch nun die tragische Diagnose: Raucherhusten. „Wissen’s, dabei rauch ich net einmal. Aber wenn der Herr Van da Bellen zweimal am Tag vorbeikommt, kann ich auch net immer lüften!“

Voraussichtlich ist Bernd L. nun drei Wochen im Krankenstand und will sich in der Zeit aber nicht auf die faule Haut legen. „Ich hab meine alten Panini-Sammelhefte von der EM ausgegraben, und da werd ich alle Österreicher wieder rausreißen und nochmal mit UHU ankleben. Ich darf ja nix verlernen“, so der Praktikant. „Nur was mich halt a bisserl anzipft ist, dass mir niemand eine gute Besserung gewünscht hat, außer der Herr Van der Bellen.“

Der Bundespräsidentschaftskandiat Alexander Van der Bellen habe Bernd L. ein Päckchen zukommen lassen, in dem eine Stange Marlboro war und einen handgeschriebenen Brief mit den Worten: „Tua net so deppat! Ich rauche schon über 50 Jahre und mehr als grün bin ich halt auch net worden.“

Bundespräsidentschaftkanditat Norbert Hofer sieht die ganze Sache gelassen: „Wir können den ganzen Spaß von mir aus noch 10 Jahre ausizögern, solange alles mit rechten Dingen zugeht!“

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist weniger erfreut:“ Das ärztliche Attest des Bernd L. wird definitv angefochten!“ Laut geheimer Quelle sei der Arzt nämlich Vorarlberger und müsste so als Ausländer erst einmal richtig Deutsch lernen.