Der böse, böse Mann

Ungewollte Schwangerschaften und deren Abbrüche sind auch leider noch traurige Realität und heißer Diskussionsstoff im Jahre 2018. Wie es trotz moderner Verhütungsmethoden dazu kommen mag (und im Grunde wissen wir doch alle, wie es dazu kommt), im Großen und Ganzen ist doch immer die Frau an dieser „misslichen Lage“ schuld. Und wer ein Kind eine “ missliche Lage“ nennt, sollte sich meiner Meinung nach sowieso besser nicht fortpflanzen. Aber das nur am Rande.

Wie ich auf das Thema komme? Ein Artikel des Online-Magazins WIENERIN mit dem tollen Titel „Warum Männer schuld an ungewollten Schwangerschaften sind“ hat mir heute schon das ein oder andere graue Haar eingebracht. Darin gefeiert wird der Tweet der Bloggerin Gabrielle Blair (@designmom), der eben nicht nur in dem sogenannten Artikel angepriesen wurde, sondern auch auf Twitter ziemlich durch die Decke ging. Die Screenshots des Tweets will ich euch hier nicht vorenthalten, jedoch lege ich es euch ans Herz, das Ganze besser über die Verlinkung zu Twitter zu lesen (©Gabrielle Blair/Twitter):

In einigen Punkten stimme ich Frau Blair vollkommen zu. Sexuelle Misshandlung bis hin zur Vergewaltigung oder gar „Stealthing“, also das heimliche Entfernen des Kondoms vom Mann während des Aktes, sind nicht okay, dürfen es nie sein und müssen bestraft werden. Dass Verhütung in Sachen Schwangerschaftsvermeidung ebenfalls noch „Frauensache“ ist, stimmt auch zum Teil. Nur habe ich mittlerweile als Frau schon längst die Option, auf Hormone zu verzichten und MUSS keineswegs mehr der Pille vertrauen. Unangenehme Nebenwirkungen kann man somit auch bestmöglich vermeiden. Der weibliche Zyklus gehört aber nun einmal zur Frau. Außerdem würde ich eher behaupten, dass jegliche Verhütungsmittel eine Bereicherung und nicht unbedingt ein Nachteil für die weibliche Bevölkerung darstellen. Die Preisfrage dahinter könnte natürlich zum Streitpunkt werden, sollte man aber nicht für etwas Sinnvolles gerne sein Geld ausgeben? Und wenn man einen fixen Partner hat, die Kosten nicht sogar eventuell teilen? Alles eine Frage der Kommunikation. Das Problem liegt eher in der schlechten Aufklärung, die auch in den westlichen Ländern immer noch Alltag ist und meiner Meinung nach ein Grundproblem der Gesellschaft darstellt. Auch wenn „Sex sells“ präsenter denn je ist, wirklich realistisch darüber reden möchte aber (fast) niemand.

Womit ich auch schon zum ersten Punkt des Tweets komme, den ich so rein gar nicht verstehe. „Frauen sind nur zwei Tage pro Monat fruchtbar, Männer 365 Tage im Jahr“, führt Frau Blair aus. UM HIMMELS WILLEN! Natürlich ohne wissenschaftliche Belege, würde ich behaupten, wenn nur an diesen beiden Tagen eine Schwangerschaft möglich wäre, wäre die Menschheit auf der Erde schon um einiges geringer vertreten. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Eine Schwangerschaft ist nämlich REIN theoretisch jeden Tag, also ebenfalls 365 Tage im Jahr, MÖGLICH. Ich spreche von möglich, nicht von garantiert! Dass es nun fruchtbarere Tage gibt, und an anderen Tagen die Wahrscheinlichkeit sinkt, ist vollkommen richtig. Aber bitte, liebe (junge) Leser*innen, glaubt nicht alles, was ihr in den Sozialen Medien an Informationen erhascht!

Noch mehr als diese Halbwahrheit schockiert mich folgende Aussage: „Und Männer sind zu 100% schuld an ungewollten Schwangerschaften.“ Ähm, vielleicht habe ich was verpasst, aber ich glaube, für ein Kind braucht man rein biologisch gesehen immer noch Mann UND Frau? Keinen Storch, den der Mann per SMS bestellt. Die altbekannte Opferrolle in die Frau Blair die Frauenwelt drängen möchte, verstehe ich bis heute nicht. Als mündige Frau kann ich mir, natürlich leider nicht in jeder Kultur, aber definitiv in „unserer“ Gesellschaft, den/die Sexualpartner*in aussuchen. Und eben auch selbst bestimmen, wie ich mit dieser Person verhüte. „Männliche Lust habe Priorität gegenüber weiblicher Gesundheit“, so Blair. Ja natürlich hat sie das, wenn man sich als Frau selbst hinten anstellt. So hat aber auch die eigene Gesundheit Priorität, wenn man diese zu einer macht. Und jetzt Klartext: Will man als Frau mit einem Mann überhaupt schlafen, der zu keinem Kompromiss bereit ist und nur seine eigenen Vorteile sieht? Man sollte eher dieses Denken jungen Mädchen beibringen. Womit ich aber mit Frau Blair übereinstimme: Ja, auch Männer müssen Verantwortung tragen und wissen, was sie tun. Nicht nur Frauen.

In meinen Augen werfen solche Aussagen den Feminismus immer wieder um Jahre zurück. Seien wir uns ehrlich: Auch eine Frau hat eine gewisse Machtausübung gegenüber Männer in Bezug auf ungewollte Schwangerschaften. Es gehören alle Parteien dazu, hört auf mit der verdammten Opferrolle.

Ja, es ist immer noch furchtbar, wie rückständig die westliche Gesellschaft in Sachen Sexualität ist. Und ja, umso furchtbarer ist sexuelle Gewalt, Missbrauch und die Tatsache, das Frauen* noch immer marginalisiert werden. Umso wichtiger ist es, Mädchen und junge Frauen zu stärken, um für sich selbst einzustehen und die Gesellschaft zu sensibilisieren. Nur so kann die Zukunft feministischer aussehen als sie aktuell scheint!

Bis hoffentlich bald,

Melanie

Brandnew Dating-Tipps 2017

Mädels, packt die Rasierer aus und eure „Hello-Kitty“-BHs wieder ein: Der Frühling steht vor der Tür und so auch Testosteron überlastetes, männliches Material. Vergesst ab heute eure absolut romantische Beziehung mit den „Hallo-bittschon!“-Dönermann zwei Straßen weiter. Denn nur, weil er weiß, das ihr euren Döner ohne Tomaten wollt, muss er nicht unbedingt der sein, der euch um drei Uhr nachts mit drei Promille und nur einen Schuh am Fuß nach Hause bringt. Wir warten jetzt auf Mr. Right, wie er mit seinem schneeweißen Gaul auf uns zugeritten kommt und uns dann gentlemanlike auf einen veganen LowCarb-Chiasamen-Apfelzimt-Shake im Mcfit unserer Wahl einlädt.

Als professionelle Fulltime-Bloggerin könnt ihr euch natürlich vorstellen, an welchem Stress ich derzeit leide: Einladungen zu Events, bei denen nicht mal Z-Promis auftauchen wollen und massenhaft Anfragen für Fototermine von meinem Selfiestick. Zara hat sich übrigens auch bei mir gemeldet. Die meinten, ich soll aufhören, die Marke auf diversen Fotos von mir zu markieren, das wäre rufschädigend. Für mich natürlich. Aber trotzdem finde ich für euch Zeit. Nur für euch, meine geliebten „Bauchfrei-geht-bei-dem-Wetter-schon“-Girls, die noch um halb fünf Uhr morgens zu „All-the-Single-Ladies“ im Club enthusiastisch tanzen, da sie noch auf die Typen hoffen, die Torschlusspanik bekommen und sich an alles ranmachen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Meine Tipps sind so überzeugend, Elyas M’Barek hat seine Perle Ende letzten Jahres nicht umsonst verlassen, nachdem ich ihn mit zwei Cosmopolitan in der Hand und ohne Strumpfhose bei minus 10 Grad über den Weg gelaufen bin. Ihr denkt das ist gelogen? Okay ihr habt Recht, als könnte ich mir zwei Cosmopolitan leisten. Stil ist eben für mich auch 2017 ein Fremdwort.

5 Must-Have-Dating-Tipps für Frauen im Frühling 2017

1.Slow-Motion

Ihr erinnert euch bestimmt an die bekannte „Baywatch“-Szene mit Pamela Anderson? Wenn nicht, dann solltet ihr spätestens jetzt ganz schnell aufhören zu lesen, nicht, das sich eure Eltern über den neu erlernten Wortschatz wundern. Zurück zu Pam: Was soll ich sagen? Bis jetzt dachten wir doch alle, dass ihr blondes Haar und die gemachten Brüste ihre Erfolgsquote bei Männern Nähe drölfzig bringt. Doch in Wirklichkeit ist es der langsame Run, der die Herzen katapultartig in die Höhe schlagen lässt. Aus einem einfachen Grund, denn die rechte männliche Gehirnhälfte arbeitet sehr langsam und muss gewisse Reize erst transportieren. In der Linken geht es übrigens nur um Bier und Fußball, da brauchen wir uns nichts vormachen. Also was merken wir uns? Alles ganz, gaanz, gaaanz langsam machen. Reden, essen, aus der Bahn aussteigen: Es kann so einfach sein. Aber Achtung: Die Grenze zwischen „lasziver Diva“ und „kurz vor dem dritten Schlaganfall“ ist schmal. Sehr schmal.

2.Emanzipation

Es soll sie wirklich geben: Die süßen und schüchternen Mädchen, die auf geheimnisvoller Weise attraktiv wirken und schwer zu haben sind. Das sind auch locker die, die früher das Extra von der „Bravo-Girl!“ geklaut haben, um sich damit freche Flechtfrisuren zu zaubern und in der Schule damit angeben zu können. So wollen wir nicht sein. Wir sollten eher die sein, die auf einen Typen zusteuern, sagen „Hey, ich habe in mein Bett geschissen, darf ich heute bei dir schlafen?“ und danach in einem peinlichen Moment des Schweigens die eigene Nummer gekonnt in sein Handy eintippen. Das ist Emanzipation, meine Damen, ab heute jagen wir!

3.Schminkprofis

Wer euch erzähle möchte, dass ihr ohne Schminke schön ausseht, lügt. Denn entweder sagt das eure Mutter (die muss), Werbung für Kosmetik, die euch natürlich aussehen lassen will (die kann) oder ein Mann, der euch ins Bett kriegen möchte oder blind ist (der muss, kann und hat keine andere Wahl). Was ich eigentlich damit sagen will, ist, dass dieses ganze Make-Up-Zeug ziemlich teuer ist und der Trend sich praktisch dreimal täglich ändert. Dass das jetzt in erster Linie nichts mit Männer zu tun hat, ist mir bewusst. Da sich aber nun schon der Großteil der Männer mittlerweile besser mit Beauty auskennt als jede zweite Frau und Bill Kaulitz zusammen, solltet ihr immer die neuesten DM-Kollektionen im Hause haben. Wem das zu teuer ist, der kann sich einfach direkt vor Ort die Testprodukte ins Gesicht klatschen. Außer euch geht es so wie mir und ihr bekommt vom reinem Zuschauen Herpes und Bindehautentzündungen. Dann geht besser ungeschminkt zu Douglas, die waschen ihre Pinsel wenigstens einmal im Monat.

4.“Willst du gelten, mach die selten!“

Oder noch besser: Verschwinde von der Bildfläche. Wenn du erst einmal super offen und direkt warst (siehe Punkt 2), kannst du dich wieder vom Gelände vertschüssen. Denn nichts macht heißer als die „Don’t-care-Attitude“. Du musst unbedingt so wenig „caren“, dass der Typ glaubt, du wärst eine Fata Morgana in seinem Vier-Uhr-Morgens-Suff gewesen. Das heißt konkret, dass du auf keine Nachricht, keinen Anruf und auch keinem Rauchzeichen von ihm antwortest. Fürs Erste, denn dann gehen wir automatisch zu Punkt 5 über…

5. Wie Jürgen Trovato

…und zwar beginnt jetzt der spaßige Teil: Das Stalken. Du hörst nicht damit auf, bis du den dritten Vornamen seines Urgroßcousins aus Guatemala kennst. Erst wenn du das erledigt hast, kannst du so viele Brieftauben auf ihn loslassen, wie du möchtest. Ja, Sms tun’s auch. Die sollten aber eine krasse Aussagekraft haben. „Heyyy“ extra, „Wie geht’s“ extra und das Fragezeichen dann auch noch in einer extra Nachricht. Warum nur einmal in seinem langsamen Gedankengang präsent sein, wenn man es auch permanent kann?

Ihr fragt euch bestimmt, warum es diesmal nur fünf Tipps anstatt der üblichen zehn sind, oder? Erstens werde ich pro Artikel und nicht pro Tipp bezahlt und unter anderem sind fünf Tipps sogar überflüssig, solange du Brüste hast! Falls ihr dennoch Fragen habt, könnt ihr gerne mich oder Bridget Jones kontaktieren, unsere Dating-Tipps ergeben ungefähr gleich viel Sinn, nur das sie mehr Geld damit macht als ich.

Also Mädels, viel Glück,

Eure Melanie